Zahngesundheit Beim Zahnarzt Geld sparen

Wer schon einmal eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt hatte, weiß, wie teuer die Prozedur werden kann. Die Kosten für viele zahnärztliche Behandlungen übersteigen häufig die der Regelversorgung, wie sie die gesetzlichen Krankenkassen vorsehen. Mit einigen Tricks lässt sich beim nächsten Zahnarzttermin dennoch Geld sparen.

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Das Bonusheft

Jedes Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse hat Anspruch auf ein Bonusheft und sollte diesen auch unbedingt wahrnehmen. Denn das kleine Heft im Format eines Personalausweises erinnert einen nicht nur daran, regelmäßig zur Kontrolle zu gehen, sondern hilft auch beim Sparen. Insbesondere wenn ein Zahnersatz notwendig wird – beispielsweise eine herausnehmbare Prothese, Brücke oder Krone –, bekommt man mit einem ordentlich geführten Bonusheft einen erhöhten Festzuschuss. Wer über fünf Jahre hinweg lückenlos jährliche Kontrolluntersuchungen bei einem Zahnarzt nachweisen kann, bekommt 60 Prozent statt 50 Prozent Festzuschuss. Nach fünf weiteren Jahren steigt der Zuschuss auf 65 Prozent. Das macht sich insbesondere bei Beiträgen im vierstelligen Bereich, die beim Zahnersatz schnell erreicht sind, stark bemerkbar.

Kassenleistung in Anspruch nehmen und Zusatzversicherung abschließen

Sobald für eine Behandlung ein Selbstanteil fällig wird – und das ist immer dann der Fall, wenn die Behandlung von der Regelversorgung abweicht –, informiert der Zahnarzt darüber und erstellt einen Kostenvoranschlag. In so einem Fall lohnt es sich immer, nach einer Behandlungsmethode zu fragen, die komplett von der Krankenkasse übernommen wird. Wer sich unsicher ist, kann eine Beratung bei einer der Patientenberatungsstellen der (Landes-)Zahnärztekammern in Anspruch nehmen. Dort beraten zahnmedizinische Experten kostenlos und vor allem fachlich unabhängig.

Wer viel Wert auf Ästhetik legt und sich generell immer für das bessere Material und die fortschrittlichste Behandlungsmethode entscheidet, sollte als gesetzlich Versicherter über den Abschluss einer Zahnzusatzversicherung nachdenken. Ein Beispiel: Versicherte der Techniker Krankenkasse können beim Anbieter Envivas eine solche Zusatzversicherung abschließen. Gegen einen monatlichen Beitrag lässt sich der Eigenanteil enorm reduzieren – auf höchstens 30 Prozent. So lassen sich nicht selten mehrere Hundert Euro bei einer Behandlung sparen.

Zweitmeinung einholen und beraten lassen

Auch wenn man der Einschätzung seines Zahnarztes vertraut, kann eine zweite Meinung insbesondere bei großen, kostspieligen Eingriffen nicht schaden. Der Preis für eine professionelle Zahnreinigung beispielsweise lässt sich schnell telefonisch in Erfahrung bringen. Bei aufwendigeren Behandlungen wird in der Regel eine Untersuchung fällig, bevor ein Kostenvoranschlag erstellt werden kann. Auch hier hat jeder Patient das Recht, seine Kostenvoranschläge vorab mit der Patientenberatung der Zahnärztekammer zu besprechen, damit diese einschätzen kann, ob sie angemessen sind.

Zahnbehandlung steuerlich absetzen

Bei aufwendigen Behandlungen wie einem Zahnersatz lohnt es sich, sämtliche Zahnarzt- und Laborrechnungen aufzubewahren. Denn einige Behandlungen lassen sich im Nachhinein als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer absetzen. Hierfür muss allerdings eine individuelle Belastungsgrenze überschritten sein, die unter anderem vom Familienstand, der Anzahl der Kinder sowie dem Einkommen abhängt.