Gegen hypertensive Krise Blutdruck-Patienten sollten Notfallmedikament zur Hand haben
Wiesbaden (dpa/tmn) - Ältere Patienten mit hohem Blutdruck sollten für alle Fälle eine Notfallpille im Haus haben. Diese kann der Arzt verschreiben, damit der Patient sie bei einer sogenannten Bluthochdruckkrise zur Hand hat.
Bei einer Bluthochdruckkrise schießt der Blutdruck plötzlich in die Höhe, erklärt Philipp Bahrmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik II der Asklepios Paulinenklinik Wiesbaden. Der Blutdruck steige dann auf über 220/120 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg). Ideal sind Werte von 120/80.
Ursache kann ein zu hoher Salzkonsum oder auch psychischer Stress sein. Um den Blutdruck zügig wieder zu normalisieren, braucht es ein spezielles blutdrucksenkendes Medikament. Hat der Patient das parat, kann er den Blutdruck schnell wieder in den Griff bekommen.
Eine Hochdruckkrise kann allerdings auch entstehen, wenn der Patient seine Blutdruckmedikamente vergessen hat. In dem Fall genüge es, den vergessenen Blutdrucksenker einzunehmen, sagt Bahrmann, der Experte der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin ist. Dann gehe der Blutdruck meist wieder herunter. Bleibt er ungewöhnlich hoch, sollte der Betroffene zum Arzt gehen.
Anzeichen für eine Bluthochdruckkrise können Kopfschmerzen, Druck auf den Ohren, Hautrötungen oder Luftnot sein. Aber auch wenn sich Menschen mit bekanntem Bluthochdruck ungewöhnlich müde und schlapp fühlen, sollten sie ihren Blutdruck messen. Generell kann eine Bluthochdruckkrise auch ohne Beschwerden auftreten.
Hat ein Patient dagegen starke Symptome wie Brustschmerzen, Lähmungen, Schwindel, Übelkeit oder Sehstörungen, deute das auf einen Bluthochdrucknotfall hin, erklärt Bahrmann. In dem Fall müssen der Betroffene oder Angehörige unter der Nummer 112 einen Rettungswagen rufen.