Ebola-Verdacht in Berlin-Neukölln nicht bestätigt
Berlin (dpa) - Ein Ebola-Verdachtsfall in Berlin hat sich nach Angaben der Feuerwehr nicht bestätigt. Das habe die Senatsgesundheitsverwaltung am Morgen mitgeteilt, sagte ein Feuerwehrsprecher.
Die Feuerwehr war in der Nacht alarmiert worden. Daraufhin rückten Einsatzkräfte in der für solche Fälle vorgeschriebenen Schutzkleidung im Stadtteil Neukölln an und brachten einen Mann ins Rudolf-Virchow-Klinikum. Dieses bestätigte die Aufnahme des Patienten, machte aber zunächst keine näheren Angaben zu Untersuchungsergebnissen. Der Mann soll unbestätigten Medienberichten zufolge Kontakt mit Menschen aus Westafrika gehabt haben.
In dieser Region grassiert derzeit die hochgefährliche Ebola-Seuche. Die meisten Verdachtsfälle in Ländern außerhalb der betroffenen Gegend haben sich bisher aber nicht bestätigt. Symptome wie Fieber und Durchfall gingen auf andere Erkrankungen zurück.
Grundsätzlich soll Klinikpersonal in Deutschland sich besser auf Ebola-Verdachtsfälle vorbereiten können. In Würzburg werden dazu Schulungen für Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes angeboten.
„Wir starten am Donnerstag. Die Kurse sollen bis Weihnachten ein- bis zweimal in der Woche stattfinden“, sagte der Chefarzt der Missionsärztlichen Klinik, August Stich, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt lägen Hunderte Anmeldungen aus ganz Deutschland vor.
In Würzburg gibt es das bislang einzige Ebola-Trainingszentrum in Deutschland. Bisher wurden hier aber nur Helfer für ihren Einsatz in den Ebola-Gebieten Westafrikas vorbereitet.
In der eintägigen Schulung sollen die Teilnehmer lernen, wie sie reagieren müssen, falls ein Patient in der Notaufnahme oder der hausärztlichen Praxis die Kriterien eines Ebola-Verdachts erfüllt und isoliert werden muss. „Alle Alarme bisher waren Fehlalarme und die meisten davon hätte man durch zielgerichtete Befragung im Vorfeld schon verhindern können“, betonte Stich.
Der Tropenmediziner geht davon aus, dass sich in den kommenden Wochen die Zahl der Verdachtsfälle erhöhen könnte, weil viele deutsche Helfer aus Westafrika zurückkehren. Er warnte aber auch vor Hysterie: „Wir haben ja nicht Hunderte Verdachtsfälle zu erwarten. Sondern es sind einzelne wenige. Und da muss man das Gesundheitssystem als Ganzes darauf vorbereiten.“