Flexibilitätstraining - Beweglichkeit gehört zur Fitness
Köln (dpa-infocom) - War es als Kind noch völlig normal mit den Fingerspitzen den Boden zu berühren, so fällt es einem mit 20 oder 30 Jahren schon deutlich schwerer. Viele trainieren regelmäßig Kraft und Ausdauer.
Doch zu einer guten Fitness gehört auch ausreichend Beweglichkeit.
Unsere Muskeln sind anspruchsvoll und brauchen immer ein Rund-um-Pflegeprogramm. Dabei kommt es nicht nur auf ihre Kraft, sondern auch auf ihre Beweglichkeit an. „Wer nur Kraft trainiert, hat möglicherweise Defizite in der Dehnfähigkeit. Die Muskeln müssen flexibel und lang sein“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.
Mit regelmäßigem Flexibilitätstraining erhalten wir die Länge der Muskeln, und die Gelenke können reibungslos laufen. Nur so bleibt die Mobilität in jedem Lebensalter erhalten. „Denn nicht erst im fortgeschrittenen Alter ist eine gute Flexibilität wichtig. Wer will beispielsweise mit 40 Jahren bereits erste Schwierigkeiten beim Schuhe anziehen bekommen, weil die Körperrückseite zu unbeweglich ist?“, fragt der Gesundheitsexperte.
Um die eigene Beweglichkeit zu testen, braucht es nur einen Zollstock. „Es wird sich mit geschlossenen Beinen und gestreckten Knien aufrecht hingestellt. Das Null-Ende des Zollstocks reicht auf den Boden. Nun beugt man sich nach vorn und versucht den Boden zu berühren. Die Fingerspitzen fahren dabei am Zentimetermaß hinab“, erklärt Froböse. Im Anschluss kann der Abstand zum Boden vom Zollstock abgelesen werden. Wer den Boden erreicht oder 10 Zentimeter davor bleibt, hat eine gute Beweglichkeit der Körperrückseite. 10 bis 30 Zentimeter bis zum Boden liegen noch im durchschnittlichen Bereich. Personen, die jedoch nicht näher als 30 Zentimeter an den Fußboden heranreichen, sollten mit gezielten Übungen an der Beweglichkeit arbeiten.
Dazu gibt es zwei Methoden. Bei der aktiven Dehnmethode werden kleine schwingende Bewegungen durchgeführt, die sich nach und nach vergrößern. Pro Dehnpartie werden etwa 15 bis 20 rhythmische, langsame Bewegungen ausgeführt. Die passive Dehnmethode kennen die meisten unter dem Begriff „Stretching“. Dabei nimmt man langsam eine Dehnposition ein und behält sie eine Weile (15 bis 20 Sekunden) bei. „Welche Dehnmethode die bessere ist, muss jeder für sich selbst ausprobieren und entscheiden. Da gibt es keine verallgemeinerbare Aussage“, weiß Froböse.