Frischluft und Tageslicht jetzt besonders wichtig
Köln (dpa/tmn) - Zu viel Zeit im Warmen, zu wenig Bewegung an der frischen Luft und dadurch zu wenig Tageslicht - das macht im Winter müde und krank, sagt Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.
Also besser raus vor die Tür.
Der Tipp des Professors: „Auch wenn es den ganzen Tag trüb und diesig ist, sollten die hellen Stunden des Tages genutzt werden, um Licht zu tanken und frische Luft in die Lungen zu pusten.“ Tageslicht stärkt die Immunabwehr. „15 bis 20 Minuten täglich sollten es sein, damit sich das so für unsere körpereigenen Abwehrkräfte wichtige Vitamin D entwickelt“, erläutert Froböse. Sonnenlicht wandele die sogenannte Vitamin-D-Vorstufe, die von bestimmten Zellen des Körpers erzeugt wird, in das aktive und brauchbare Vitamin D um. Das veranlasse dann die Abwehrzellen, das antibakterielle Cathelizidin zu bilden, das eine wichtige Rolle bei der Immunantwort gegen bakterielle Infektionen spielt.
„Licht ist also gesundheitsfördernd“, fasst der Wissenschaftler zusammen. „Und es muss nicht immer direkt schönster Sonnenschein sein, was in dieser Zeit nur selten vorkommt.“ Sogar ein trüber Tag bringt Streulicht der Sonne, das sich seinen Weg durch die Wolken bricht: Das sei immer noch hell genug und wirke sich positiv auf das Immunsystem aus.
„Zudem sollte jeden Tag 30 Minuten Bewegung an der frischen Luft auf dem Plan stehen“, rät Froböse. „Dies kann in Form von Sport geschehen, aber auch ein ausgedehnter Spaziergang ist wunderbar, um die Lungen mit Sauerstoff füllen.“ Sauerstoff sei wichtig, damit die Muskelzellen, die Mitochondrien - das sind die Energiekraftwerke der Zellen - und auch die Organe vernünftig arbeiten können. Bewegung stärke außerdem das Immunsystem. „Wir haben mehr aktive Abwehrzellen und die Zellen sind in ihrer Arbeit deutlich effektiver.“ Zudem bewirke die Licht- und Sauerstoffaufnahme in der Natur, dass man sich lebendiger und ausgeglichener fühlt.