Genickschmerz kann Vorbote einer Gesichtslähmung sein

Krefeld (dpa/tmn) - Ein steifes Genick, Schmerzen im Kiefer oder hinter einem Ohr können Vorboten einer vorübergehenden Gesichtslähmung sein. Darauf weist Curt Beil vom Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN) in Krefeld hin.

In der Regel ist eine zeitweise gelähmte Gesichtsmuskulatur ungefährlich. Sie sollte aber ärztlich abgeklärt werden, um zum Beispiel einen Schlaganfall als Ursache auszuschließen, erläutert Curt Beil vom BDN. Bemerkbar machen könne sich die Lähmung unter anderem dadurch, dass ein Mundwinkel oder Augenlid herabhängt, ein Auge tränt oder der Geschmackssinn beeinträchtigt ist.

Als mögliche Ursachen gelten neben Vireninfektionen oder Zugluft entzündliche Schwellungen, die den Kanal des Gesichtsmuskelnervs verengen und auf diesen Druck ausüben. Als Risikofaktoren nennt der BDN hohen Blutdruck, Diabetes und extremen Stress. Die Lähmung kann bei Männern und Frauen in jedem Alter vorkommen, öfter aber im mittleren Alter und während der Schwangerschaft. Durchschnittlich kommt es zu 20 bis 25 Fällen pro 100 000 Menschen und Jahr.