Hygiene in der Küche schützt vor Keimen
Berlin (dpa/tmn) - Sauberkeit ist das beste Mittel, sich im Haushalt vor krankmachenden Keimen zu schützen. „Wenn Sie aber bestimmte Strategien nicht einhalten, kann es gefährlich werden“, sagte Lüppo Ellerbroek vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Hygiene ist in der Küche das A und O. Dafür müsse man bestimmte Regeln einhalten, sagte Ellerbroek auf der Grünen Woche (20. bis 29. Januar). Falsch sei zum Beispiel, auf einem Holzbrett erst rohes Hähnchenfleisch zuzubereiten und dann darauf Salat zu schneiden, der roh verzehrt wird. Denn so kann es zu einer sogenannten Kreuzkontamination kommen, bei der Krankheitskeime vom Fleisch auf das Brett und dann auf den Salat gelangen. Daher sollten immer getrennte Gerätschaften für rohe Fleischprodukte und verzehrfertige Lebensmittel wie Salat oder bereits gegarte Speisen verwendet werden.
„Sauberkeit bietet 99,9 Prozent der Möglichkeiten, sich vor krankmachenden Keimen zu schützen“, betonte Ellerbroek, der am BfR die Fachgruppe Lebensmittelhygiene leitet. Zwischen einzelnen Arbeitsschritten wäscht man sich am besten stets die Hände - insbesondere nach dem Anfassen roher Produkte. Alle Küchenutensilien und -flächen sollten nach der Lebensmittelzubereitung mit heißem Wasser und Reinigungsmittel gesäubert werden.
„Desinfektionsmittel brauchen wir im Haushalt eigentlich nicht“, sagte Ellerbroek. „Abwaschen und Abtrocknen reichen meist aus.“ Nur wenn jemand im Haushalt zum Beispiel an einer Durchfall verursachenden Campylobacter-Infektion erkrankt sei, seien solche Mittel sinnvoll. Alles andere sei zu viel des Guten „Man sollte nicht vor Angst im Boden versinken“, betonte der Experte. Nicht nur aus Umweltschutzgründen rate er von Desinfektionsmittel ab. „Es gibt auch eine falsche Sicherheit, mancher wäscht dann vielleicht nicht mehr so gründlich ab.“
Nicht allein beim Verarbeiten und Spülen ist Hygiene wichtig, auch im Kühlschrank spielt sie eine große Rolle. Der Kühlschrank sollte sauber sein. „Rohe oder angebrochene Lebensmittel sollte man immer abdecken. In den oberen Fächern sollte kein Gemüse lagern, denn zum Beispiel von Lauch könnten Erdreste auf andere Lebensmittel herabrieseln“, zählte Ellerbroek auf.
Wichtig sei auch, empfindliche Lebensmittel nicht in der Kühlschranktür aufzubewahren. Dort sei es nicht kalt genug für Produkte, die die Angabe „Zu verbrauchen bis...“ tragen. Kühlschränke mit antibakterieller Nanosilber-Beschichtung im Inneren seien unnötig, sagte er: „Man kann sich mit ganz einfachen Mitteln wirklich gut schützen.“