Industrie soll belastete Adventskalender zurücknehmen
Düsseldorf (dpa). Die Hersteller sollen ihre Adventskalender mit Mineralölrückständen freiwillig vom Markt nehmen. Dazu hat der nordrhein-westfälische Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (Grüne) die Süßwarenindustrie in einem Schreiben aufgefordert, das der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag vorlag.
Die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest seien „unerfreulich“. Die in der Schokolade entdeckten aromatischen Kohlenwasserstoffe stünden im Verdacht, krebserregend zu sein. Auch wenn es in diesem Fall keine rechtlich verbindlichen Vorgaben gebe, seien die Lebensmittelunternehmer in der Verantwortung, nur gesundheitlich unbedenkliche Produkte auf den Markt zu bringen, schrieb Remmel an den Bundesverband der Süßwarenindustrie: „Dies gilt umso mehr für Produkte, die überwiegend von Kindern verzehrt werden.“
Die Stiftung Warentest hatte in der Schokolade Spuren von Mineralölen gefunden. In 9 von 24 Fällen warnten die Tester Kinder vor dem Verzehr. Einige Schokoladen-Produzenten hatten die Untersuchungsmethoden und Bewertungen von der Stiftung kritisiert. Es gebe keine Belege für eine Gesundheitsgefahr. Viele Supermärkte nahmen die beanstandeten Kalender aber aus den Regalen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte darauf hingewiesen, dass es technisch möglich sei, rückstandsfreie Adventskalender herzustellen. Dass die entdeckten Stoffe Krebs auslösten, sei zwar nicht erwiesen, aber auch nicht auszuschließen.