Knochenbruchrisiko auch für jüngere Rheumakranke
Wiesbaden (dpa/tmn) - Schon jüngere Frauen mit Rheumatoider Arthritis haben ein erhöhtes Risiko, sich beim Hinfallen die Knochen zu brechen. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Rheumatologen hin.
Die Experten erklären, wie Betroffene vorbeugen können.
Rheumatoide Arthritis steigert das Knochenbruchrisiko auch schon bei jüngeren Frauen. Bislang sei die Medizin davon ausgegangen, dass eher ältere Patienten jenseits der 50 gefährdet sind. Nun hätten US-Wissenschaftler herausgefunden, dass im Vergleich zu gesunden Frauen vor allem Patientinnen unter 50 stärker von Knochenbrüchen gefährdet sind, wie der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) in Wiesbaden erklärt. Männliche Patienten neigten zwar im Vergleich zu Gesunden ebenfalls öfter zu Brüchen, ein deutlich erhöhtes Risiko gebe es aber offenbar erst in späteren Jahren.
Betroffene Frauen sollten dem BDRh zufolge ihre Knochendichte messen lassen, um drohenden Knochenschwund (Osteoporose) rechtzeitig zu erkennen. Außerdem empfiehlt der Verband, möglichst viel Tageslicht im Freien zu tanken, damit die Haut Vitamin D bilden kann. Vitamin D braucht der Körper, um das knochenhärtende Kalzium aus dem Darm aufnehmen zu können. Liegt ein Vitamin-D-Mangel vor, ist Nahrungsergänzung sinnvoll. Sie darf aber nicht überdosiert werden, da zu viel Vitamin D ungesund ist.
Darüber hinaus trägt regelmäßige Bewegung und eine kalziumreiche Kost zu festen Knochen bei. Der Verband rät, zum Beispiel viel Milchprodukte, grünes Gemüse wie Broccoli oder Grünkohl, Sesam und kalziumhaltige Säfte zu verzehren. Möglichst wenig essen sollten Betroffene phosphathaltige oder oxalsäurehaltige Lebensmittel wie Weißbrot, Wurst, Schmelzkäse oder Softdrinks, weil sie die Kalziumaufnahme im Körper verhindern können.