Mythos oder Wahrheit - Tod durch Gürtelrose?
Berlin (dpa/tmn) - Über manche Krankheiten gibt es angsteinflößende Geschichten. „Wenn sich die Gürtelrose schließt, stirbt man“ ist so eine. Aber stimmt das eigentlich? „Quatsch“, sagt Prof. Torsten Zuberbier von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Charité Berlin.
„Meist bildet die Gürtelrose sich gar nicht im Gürtelbereich, sondern über den Körper verteilt, oft auch im Gesicht“, erklärt Zuberbier. Noch etwas spricht dagegen: „Normalerweise tritt die Gürtelrose immer einseitig auf. Dass sie sich kreisrund schließt, ist ein Mythos.“
Eine Gürtelrose beginnt meist mit einschießenden Schmerzen, die kurz andauern und wieder nachlassen. „Hinzu kommen kleine gruppierte Bläschen auf rotem Grund“, erklärt Zuberbier. Im Prinzip ist die Gürtelrose ein Neuaufflammen der Windpocken. „Wenn der Immunstatus leicht beeinträchtigt ist, werden die in den Nervenbahnen des Rückenmarks oder im Gehirn verbliebenen Viren wieder aktiv.“
Behandelt wird die Gürtelrose mit Virustatika. „Je früher man zum Arzt geht, desto besser.“ Denn wer sich nicht behandeln lässt, dem drohen Nervenschmerzen, die über zwei Jahre andauern können. Tödlich verläuft die Gürtelrose allerdings nur in sehr seltenen Ausnahmefällen - etwa bei schweren Vorerkrankungen.