Neue Rezepte-App gibt Tipps zum Kochen mit Resten
Berlin (dpa) - Braune Bananen sind eine ideale Zutat für ein Curry, und aus alten Brotscheiben lässt sich zum Beispiel Armer Ritter machen: Eine neue App für Smartphones zeigt, wie man Reste von Lebensmitteln veredeln kann - anstatt sie wegzuwerfen.
Mit einer neuen App für Internet-Handys will die Bundesregierung den Berg an Lebensmittelabfällen verringern. Neben Reste-Rezepten von 50 Spitzenköchen und Prominenten enthält sie Tipps zur richtigen Aufbewahrung von Nahrungsmitteln. Ein interaktiver Einkaufszettel erleichtert es Kunden, weitere passende Zutaten für eine gewünschte Zahl von 1 bis 42 Menschen zu besorgen. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) warb bei der Vorstellung der App „Zu gut für die Tonne“ in Berlin dafür, Lebensmittelreste beim Kochen noch für die Zubereitung anderer Speisen zu verwenden.
Je nach Wunsch kann der Nutzer einerseits eintippen, was er noch hat, wie etwa Blumenkohlblätter, Risottoreis oder Wurst - dann erscheinen zumeist einfache Rezepte mit diesen Zutaten. Er kann andererseits aber auch nach Rezepten oder Kochpaten auswählen.
In Deutschland landen einer Studie zufolge jährlich rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll, davon allein 6,7 Millionen Tonnen aus privaten Haushalten. Im Schnitt wirft demnach jeder Bundesbürger 81,6 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg, ein Großteil wäre noch genießbar. TV-Koch Christian Rach sagte, mit kleinen Resten lasse sich noch vieles anfangen. So könne übrig gebliebene Tomatensoße als Pizzabelag dienen.
Die kostenlose Smartphone-App informiert auch über die Haltbarkeit von Lebensmitteln und die Aufbewahrung etwa in verschiedenen Kältezonen von Kühlschränken. Zu der Anwendung gehört ebenfalls ein interaktiver Einkaufszettel, der Verbraucher zeitsparend durchs Geschäft leiten soll und die benötigten Mengen für die angegebene Personenzahl kalkulieren kann. Wer kein Internethandy hat, kann die Rezepte auch auf der Homepage der Aktion finden.
Die Aktion ist Teil einer Initiative des Verbraucherministeriums, das Hersteller, Handel und Verbraucher dafür gewinnen will, dass weniger Lebensmittel im Müll landen.