Passivrauchen steigert Lungenerkrankungsrisiko bei Kindern
Werne (dpa/tmn) - Auch wer nicht direkt an der Zigarette zieht, leidet unter Tabakqualm. Gerade Kindern schadet Passivrauchen. Ein Forscherteam hat nun dokumentiert, dass die Gesundheitsrisiken sogar auf Lebenszeit erhöht bleiben.
Passivrauchen erhöht bei Kindern das Risiko, dass sie als Erwachsener unter der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung COPD leiden. Das teilt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Werne unter Berufung auf norwegische Forscher mit. Das gilt besonders für Frauen, die als Mädchen zu Hause für den Zeitraum von mindestens einem Jahr praktisch ständig Tabakrauch ausgesetzt waren. Bei diesen hat sich das Erkrankungsrisiko um den Faktor 1,9 erhöht.
Bei Männern stieg das Risiko infolge einer Passivrauchbelastung in der Kindheit im Erwachsenenalter an COPD zu erkranken, um den Faktor 1,5 bis 1,7. Beide Gruppen sind außerdem einem höheren Risiko ausgesetzt, weitere Krankheiten zu bekommen - zum Beispiel Krebs, Gefäßkrankheiten oder chronische Atemwegserkrankungen. Kinder, die unter Passivrauch leiden, erkranken zudem häufiger an Leukämie oder Mittelohr- und Gehirnhautentzündungen. Die Passivrauchbelastung beeinflusst ihre Lungenfunktion langfristig.