Sommergrippen vorbeugen: Klimaanlage kann anfällig machen
München (dpa/tmn) - Es ist warm, die Sonne scheint - aber die Nase läuft, und der Hals schmerzt. Dann hat die Sommergrippe zugeschlagen. Wobei dieser Begriff nicht ganz korrekt ist. Denn bei wärmeren Temperaturen seien vor allem Viren aktiv, die grippale Infekte auslösen, sagt Prof. Thomas Löscher.
Dazu zählen etwa Adeno- oder verschiedene Enteroviren. Influenza-Viren, welche die klassische Grippe auslösen, kommen im Sommer dagegen nur ganz selten vor. Das sagt der Fachmann vom Berufsverband Deutscher Internisten (BDI). Grund: „Grippe-Viren sind empfindlicher gegenüber UV-Licht und Wärme.“
Allgemein treten grippale Infekte im Sommer weniger häufig auf. Dennoch sollte man sein Glück nicht herausfordern. Zugluft im Cabrio oder trockene Luft aus der Klimaanlage kann Schleimhäute austrocknen und anfällig für Viren machen. Viele Menschen vergessen, dass ihr Körper auch bei warmen Temperaturen auskühlen kann - zum Beispiel, wenn sie sich mit nasser Badekleidung auf die Decke legen.
Um sich die Sommergrippe vom Leib zu halten, kann gesunde Ernährung helfen. „Das stärkt die Abwehrkräfte“, erläutert Löscher. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig. Dabei kommt es auf Häufigkeit, nicht auf Intensität an. Das heißt: Lieber jeden zweiten Tag leicht joggen, als nur einmal in der Woche hart im Fitnessstudio zu trainieren.
Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber: Die Symptome eines Infekts unterscheiden sich nicht von Winter zu Sommer. Das gilt auch für die Regeneration. Um die Schleimhäute feucht zu halten, sollten Erkrankte ausreichend trinken. Auch wenn warm ist, müssen Erkältete sich warm halten, betont Löscher.
Medikamente oder Hustenbonbons können die Symptome lindern. Schneller gesund machen sie nicht, sagt Löscher. „Bis zu einer Woche dauert ein grippaler Infekt in der Regel - egal, ob mit oder ohne Arztbesuch.“