Übertragung, Symptome, Therapie: Das Wichtigste über Masern
Berlin (dpa) - Viele Erkrankte, jetzt ein Todesfall: Ein Kleinkind starb in Berlin an Masern. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Wie kann man sich davor schützen? Und lohnt sich jetzt noch eine Impfung?
Die wichtigsten Informationen über Masern.
Wie kann man sich anstecken?
Die Viren werden von Mensch zu Mensch durch Tröpfchen übertragen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen. Fast jeder Kontakt führt zu einer Ansteckung, wenn ein Mensch nicht gegen Masern geimpft ist - sogar auf mehrere Meter Entfernung.
Auf welche Symptome muss man achten?
Schon fünf Tage vor dem typischen roten Hautausschlag sind Infizierte ansteckend. Nach grippeähnlichen Anzeichen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen folgt Tage später der Ausschlag und das Fieber steigt erneut. Nach vier Tagen verschwindet der Ausschlag.
Zu welchen Komplikationen kann es kommen?
Masern schwächen das Immunsystem. Bronchitis, Mittelohr- oder Lungenentzündungen können die Folge sein, selten auch eine Gehirnentzündung. Daran sterben bis zu 20 Prozent der Betroffenen. Bei fast einem Drittel bleiben schwere Folgeschäden wie geistige Behinderung oder Lähmungen zurück.
Gibt es eine Therapie gegen Masern?
Eine Therapie gegen Masern gibt es nicht. Möglich ist nur eine Behandlung der Krankheitsanzeichen wie Fieber. Antibiotika sind gegen Viren-Erkrankungen wirkungslos.
Bin ich nach einer Impfung sofort immun?
Wer sich gegen Masern impfen lässt, ist nicht sofort gegen die Krankheit immun. Bis dahin dauert es ungefähr 10 bis 14 Tage, erklärt Prof. Thomas Löscher, Leiter der Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin des Klinikums der Universität München.
Ich hatte Kontakt mit einem Erkrankten. Hilft dann noch eine Impfung?
Wer Kontakt mit einem Infizierten hatte, könne sich bis zu drei Tage später noch impfen lassen - so bestehe eher die Chance, doch nicht zu erkranken, sagt Löscher.
Welche Impfregeln bestehen?
Säuglinge sollten mit 11 bis 14 Monaten erstmals geimpft werden. Das kann auch früher sein, wenn das Kind in eine Kita gehen soll. Die Zweitimpfung kann vier Wochen nach der ersten erfolgen und sollte im Alter von 15 bis 23 Monaten verabreicht werden. Erwachsene mit unklarem Impfstatus sollten sich impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt auch Jugendlichen und Erwachsenen, ihren Masernschutz zu prüfen und die Immunisierung gegebenenfalls nachzuholen. Wer sich unsicher ist, fragt am besten bei seinem Arzt nach. Nur wer zweimal geimpft wurde, ist gegen das Virus immun - dann wird dem laut dem Robert Koch-Institut (RKI) von einem lebenslangen Schutz ausgegangen.
Fälle: Die Zahl der registrierten Fälle schwankte in den vergangenen Jahren stark. So waren es im Jahr 2001 mehr als 6000 Erkrankungen in Deutschland, 2012 nur 165 und 2013 wieder 1769.