Unicef: Eine Million Kinder sterben am Tag der Geburt
New York (dpa) - Eine Million Kinder sterben jedes Jahr am Tag ihrer Geburt. Die Überlebenschancen für Mädchen und Jungen haben sich zwar weltweit deutlich verbessert. Dennoch überleben etwa 2,8 Millionen Kinder im Jahr die ersten vier Wochen nach der Geburt nicht.
Das teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mit. Etwa 6,3 Millionen Kinder sterben vor ihrem fünften Geburtstag - vor zwei Jahrzehnten waren es allerdings noch mehr als doppelt so viele.
Die Kindersterblichkeit fällt nach Unicef-Angaben weiter, die Erfolge sind auch bei den ärmsten Familien zu sehen. Lediglich im südlichen Afrika gebe es noch eine große Kluft: In wohlhabenderen Familien ist demnach die Überlebenschance weit höher als in armen.
Die Fortschritte reichten noch nicht aus, um das von den Vereinten Nationen vor 14 Jahren für 2015 selbstgesteckte Millenniumsziel zu erreichen: die Senkung der Kindersterblichkeit um zwei Drittel.
Dabei könnten viele Todesfälle durch einfache Maßnahmen verhindert werden. Etwa die Hälfte aller Schwangeren erhalte nicht die vier Vorsorgeuntersuchungen, die das Minimum seien. Besonders viele Frauen sterben laut Unicef in Äthiopien, Bangladesch, Nigeria und Kenia.
Jedes dritte Kind komme ohne medizinische Betreuung zur Welt. Aber gerade Frühgeburten oder Komplikationen bei der Geburt gehörten zu den wichtigsten Ursachen, warum Kinder nicht überlebten. In Afrika südlich der Sahara stirbt laut Unicef jedes elfte Kind vor seinem fünften Geburtstag; in westlichen Ländern ist es jedes 159. Nach wie vor seien sozialer Stand, Bildung und Alter der Mutter maßgebend für die Überlebenschancen von Mädchen und Jungen.