Vorsicht vor Zecken: Wie man sich vor FSME schützen kann

Köln (dpa/tmn) - Zeckenbisse lösen schlimmstenfalls eine Hirnentzündung aus - zum Schutz bietet sich eine Impfung an. Wer in den Sommerferien in Risikogebiete reist und dort Zeit in der Natur verbringen will, kann jetzt noch mit einer Schnellimpfung vorsorgen.

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Wo befinden sich die Risikogebiete?

In Deutschland ist die Zahl der Risikogebiete gestiegen. Insgesamt 145 Kreise zählen mittlerweile dazu, drei mehr als 2014. Das meldet das Robert Koch-Institut in seinem Epidemiologischen Bulletin. Es besteht vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen die Gefahr, sich durch einen Zeckenstich mit dem Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) anzustecken. Für 2015 sind zwei weitere Kreise in Bayern (SK Hof, LK Ostallgäu) und einer in Thüringen (LK Greiz) hinzugekommen. Alle drei Kreise grenzen an bestehende Risikogebiete. Zu den betroffenen Regionen zählen auch Österreich und Osteuropa.

Wer sollte sich impfen lassen? Und wie schnell besteht ein Schutz?

Die ständige Impfkommission empfiehlt die Impfung allen Menschen, die sich in Risikogebieten aufhalten oder dort wohnen. Bei der Impfung nach dem Schnellschema sind je nach Impfstoff zwei bis drei Impfungen in kurzen Abständen nötig. Drei bis fünf Wochen nach der ersten Impfung lässt sich ein Schutz erreichen, der ein bis eineinhalb Jahre hält. In jedem Fall sollte man sich von seinem Arzt beraten lassen. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hin.

Wie läuft die Immunisierung ab, wenn nicht nach dem Schnellschema geimpft wird?

Die Immunisierung gegen FSME besteht aus drei Impfungen. Die beiden ersten liegen ein bis drei Monate auseinander. Eine dritte erfolgt laut BZgA je nach Impfstoff nach bis zu zwölf weiteren Monaten. Es ist sinnvoll, schon in den Wintermonaten zu beginnen, um für die Zeckensaison ab April geschützt zu sein. Ab zwei Wochen nach der zweiten Impfung besteht für 90 Prozent der Geimpften ein Schutz für die laufende Saison. Für einen längeren Schutz ist dann die dritte Impfung nötig. Auffrischen lassen sollte man die Impfung nach drei Jahren.

Was sind FSME-Anzeichen und wie verläuft die Krankheit?

Typischerweise verläuft die Erkrankung in zwei Stadien. Im ersten Stadium leiden Betroffene unter unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Da viele gar nichts von einem Zeckenbiss bemerkt haben, werden diese Beschwerden oft als Sommergrippe abgetan. Darauf weist der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz hin. Steigt nach etwa einer Woche ohne Symptome das Fieber plötzlich wieder stark an, ist das Stadium zwei erreicht. Dann hat das Virus das zentrale Nervensystem befallen. Wie schwer die Erkrankung ist, hängt davon ab, wo sich die Entzündung ausbreitet. Bei etwa der Hälfte der Patienten sind nur die Hirnhäute entzündet (Meningitis), bei schweren Verläufen kommt es außerdem zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). Neben hohem Fieber leiden fast alle Patienten an sehr starken Kopfschmerzen. Typisch ist außerdem der steife Nacken.

Wie kann man sich sonst noch vor FSME schützen?

Neben der Impfung helfen nur allgemeine Schutzmaßnahmen vor Zecken: Beim Spazierengehen sollte man Unterholz und hohes Gras meiden und am besten auf festen Wegen bleiben, rät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Helle Kleidung hat den Vorteil, dass sich Zecken darauf leichter entdecken lassen. Bestimmte Stoffe halten Zecken durch ihren Geruch fern. Solche sogenannten Repellents werden auf die Haut aufgetragen und bieten für einige Stunden einen gewissen Schutz. Sie sind zum Beispiel in der Apotheke oder in Drogerien erhältlich.