Zu viel Milch kann träge machen

Wettenberg (dpa/tmn) - Die Milch macht's - aber nur in Maßen. Zu viel davon lässt einen schlimmstenfalls träge und dick werden. Aber auch zu wenig Milch kann negative Folgen haben. Deshalb zeigt der Verband für unabhängige Gesundheitsberatung den goldenen Mittelweg auf.

300 bis 500 Gramm Milchprodukte und Trinkmilch am Tag seien ideal, sagte Hans-Helmut Martin. Der Ernährungswissenschaftler ist Mitarbeiter beim Verband für unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) im hessischen Wettenberg. Wer nicht gern pure Milch trinkt, könne auch bedenkenlos zu Joghurt, Käse, Sauer- oder Buttermilch greifen - am besten möglichst wenig gezuckert und gefärbt, sagte Martin anlässlich des Welt-Milchtages am Mittwoch (1. Juni).

Wer allerdings „überdosiert“, nimmt zu. Die vielen gesättigten Fettsäuren in Milchprodukten verlangsamen außerdem den Stoffwechsel und machen dadurch träge. Zu wenig Milch ist aber genauso ungesund: Wer dauerhaft zu wenig Milch zu sich nimmt oder sogar komplett verzichtet, bekommt unter Umständen irgendwann gesundheitliche Probleme. Eine der möglichen Folgen sei Kalzium-Mangel, der zum Beispiel Osteoporose verursachen kann. „Und wenn dafür die Weichen schon in der Kindheit gestellt werden, ist das nicht ohne.“

Auch Vitamin B2 kann dem Milch-Verächter fehlen. Hautveränderungen wie Schuppenbildung oder Risse in den Mundwinkeln sind typische Anzeichen. Ein Mangel am zweiten wichtigen Vitamin in der Milch, B12, führe zu Blutarmut, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche. „Ein paar Monate kann man es ohne Milch schon aushalten, aber dann sollte man die Speicher wieder auffüllen“, rät Martin. Lebenswichtig sei Milch nicht. „Ich muss mich nur gut auskennen, was die Alternativen angeht. Grundsätzlich geht es auch ohne, wenn ich nicht zusätzlich völlig auf andere tierische Produkte verzichte.“