Zurück zum flachen Bauch: Schwangerschaftspfunde verlieren
Köln (dpa/tmn) - Hollywoods Promimütter machen es vor: rank und schlank nur wenige Wochen nach der Schwangerschaft. Doch nicht jede Frau fühlt sich gleich wieder fit für Situps und Gewichte. Welche Sportart ihr guttut, lässt sich aber relativ leicht herausfinden.
Viele Frauen wollen nach der Geburt ihres Babys schnell wieder fit werden - stoßen dann aber an ihre körperlichen Grenzen. „Meine Patientinnen stellen meist zügig fest, dass man mit dem Sport nicht einfach da weitermachen kann, wo man aufgehört hat“, sagt Gerda Enderer, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe in Köln. Oft seien junge Mütter zudem verunsichert, welche Sportart die Richtige sei. „Grundsätzlich ist es so, dass der Körper den Frauen mitteilt, was ihm gut tut und was nicht.“
Dass man nach einer Schwangerschaft bei der eigenen Fitness erst einmal wieder bei Null anfängt, bekam auch Anna-Rebecka Hünnebeck aus Wilhelmshaven zu spüren. Die Mutter zweier Söhne, Ruben und James, nahm während ihrer ersten Schwangerschaft 20 Kilo zu. „Bei James waren es sogar über 30 Kilo“, erzählt die Krankenschwester. Die überschüssigen Pfunde wollte sie nach der Geburt natürlich wieder loswerden. Doch das war nicht leicht: „Ich habe gemerkt, welche Belastung eine Schwangerschaft für den Körper ist.“
Wie schnell sie nach der Entbindung wieder fit werden, ist von Frau zu Frau verschieden. „Auch aktive Handball-, Basketballspielerinnen oder Leistungssportlerinnen können nicht gleich wieder voll loslegen“, sagt Marion Sulprizio, Psychologin an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Besser sei es, mit moderaten Sportarten zu beginnen. Dazu gehören beispielsweise Walken, Radfahren oder Schwimmen.
Bevor sie Sport treiben können, sollten Frauen ihren Körper aber erst einmal stabilisieren. „Beckenbodentraining und Rückbildungsgymnastik sind ganz wichtig“, sagt Marion Appel-Schiefer, Sporttrainerin in Köln. „Der Körper fühlt sich nach einer Schwangerschaft anders an, und alle Organe müssen sich wieder sortieren.“
Nach der Schwangerschaft den Wunsch zu haben, wieder fit zu werden, kann eine gute Chance sein, überhaupt mit Sport zu starten. „Viele junge Mütter genießen es nach der Zeit der Schwangerschaft, sich beim Sport auch mal wieder ganz auf sich konzentrieren zu können“, weiß Trainerin Marion Appel-Schiefer aus ihrem eigenen Sportstudio in Köln. „Der Körper teilt uns beim Sport mit, was er kann und was nicht, man muss nur auf ihn hören.“
Neben der Herausforderung das richtige Sportangebot zu finden, ist das größere Problem oft, den Sport in den Alltag mit einem kleinen Baby zu integrieren. Dies bereitete auch Anna-Rebecka Hünnebeck Schwierigkeiten: „Die Zeit, ins Fitnessstudio zu gehen, habe ich einfach nicht“, sagt sie. „Ich versuche deshalb, Bewegung in meinen Alltag einzubauen“. Treppensteigen statt Aufzugfahren oder mit dem Kleinen im Kinderwagen zu Fuß zu gehen, sind einfache Tricks der jungen Mutter.
Unterschiede bei der Fitness zwischen Frauen, die natürlich entbunden haben oder ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt gebracht haben, gebe es übrigens kaum. „Natürlich hinterlässt jede Narbe anfangs ein komisches Körpergefühl, aber eine Kaiserschnittnarbe heilt schnell“, sagt Enderer. Grundsätzlich können Frauen, die per Kaiserschnitt entbunden haben, jeden Sport betreiben, nur in unterschiedlicher Intensität.