Der Spülkasten läuft und läuft - Tipps zur Reparatur

Berlin (dpa/tmn) - Ein kaputter Spülkasten der Toilette lässt viel Wasser ungenutzt ablaufen. Oft ist das ein schleichender Prozess, der erst nach Wochen oder Monaten auffällt. Bis dahin aber ist schon viel Wasser verschwendet worden.

Foto: dpa

Denn schon ein Tropfen pro Sekunde summiert sich im Verlauf eines Jahres zu mehreren Kubikmetern, sagt Peter Birkholz, Ratgeberautor der Stiftung Warentest in Berlin. „Die Ursache für den Wasserverlust ist meist eine verschlissene Dichtung an der sogenannten Hebeglocke - dem Stopfen, der beim Spülvorgang angehoben wird, damit Wasser fließt.“ Aber das kann der Heimwerker selbst reparieren.

1. Schritt: Den Deckel des Spülkastens entfernen. „Von dem etwas verwirrenden Anblick der inneren Mechanik sollte man sich nicht abschrecken lassen“, sagt der Heimwerker-Experte. „Denn im Grunde besteht sie nur aus zwei Elementen, der schon erwähnten Hebeglocke und einem Zulaufventil, dessen Schwimmer den Wasserstand regelt.“

2. Schritt: Man schließt das kleine, meist seitlich vom Spülkasten befindliche Eckventil und sperrt damit den Wasserzulauf ab. Jetzt den Spülkasten durch Auslösen der Spültaste entleeren. „Läuft kein Wasser mehr nach, so umfasst man die Hebeglocke möglichst weit unten mit einer Hand, löst mit einer knappen Linksdrehung deren Bajonettfassung und hebt sie nach oben heraus“, erklärt Birkholz.

3. Schritt: Nun liegt die ringförmige Dichtung frei. „Nach einigen Jahren Gebrauch wird sie Risse aufweisen oder einen Kalkansatz zeigen“, weiß Birkholz. „In solchen Fällen ist es ratsam, sie auszutauschen.“ Ersatz gibt es im Baumarkt, doch leider nicht in allen Fällen. „Am besten, man nimmt die alte Dichtung, besser die ganze Hebeglocke, als Muster mit.“ Aber bis zur Neubeschaffung muss dann die Toilette mit einem Eimer gespült werden.

4. Schritt: Nach Austausch der Dichtung erfolgt der Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Wichtig ist, dass der Bajonettverschluss wieder sicher einrastet und kein empfindliches Kunststoffteil bricht.

5. Schritt: „Ist der Spülkasten einmal offen, so sollte bei der Gelegenheit auch gleich der Wasserstand überprüft werden“, rät der Heimwerkerexperte. Dazu öffnet man das seitliche Eckventil, so dass wieder Wasser einströmen kann. „Bleibt der Wasserstand unterhalb einer Markierungslinie im Innern des Behälters, so ist alles klar.“ Steigt er darüber, kann man an einer senkrecht angebrachten Stellschraube am Schwimmer nachjustieren. „Besser einige Zentimeter unterhalb der Markierung bleiben, damit auf Dauer auch Wasser gespart werden kann.“

6. Schritt: Führte der Austausch der Dichtung nicht zum gewünschten Erfolg und läuft immer noch Wasser nach, kann das daran liegen, dass auch das Schwimmerventil nicht mehr sicher schließt. Auch hierfür gibt es Ersatz. „Komplette Schwimmerventile werden bereits ab circa zehn Euro angeboten“, sagt Birkholz. „Der Austausch ist ähnlich einfach wie der Ersatz der Dichtung - zudem noch mit dem Vorteil, dass hierbei kaum Kompatibilitätsprobleme wie bei den Hebeglocken auftreten.“