Die Natur unter den Füßen - Böden aus Bambus, Holz oder Kork
Bad Honnef (dpa/tmn) - Als Klassiker unter den naturnahen Fußböden gilt Parkett. Aber weitere Bodenbeläge aus nachwachsenden Rohstoffen machen ihm Konkurrenz. Bei der Wahl sollten die persönlichen Ansprüche entscheiden.
Bewährt hat sich seit langem Massivparkett. Das Holz wirkt sich positiv auf das Raumklima, erläutert Michael Schmid vom Verband der Deutschen Parkettindustrie. Das Material nehme bei hoher Luftfeuchtigkeit Nässe aus der Raumluft auf und gebe sie bei Trockenheit wieder ab.
Auch den Füßen tut Holzboden gut, da er als elastisch und warm gilt. „Wer vorsichtig ist und Wasserschlachten vermeidet, kann Massivparkett - fachmännisch verlegt - sogar im Bad haben“, versichert Schmid. Üblicherweise wird Massivparkett mit dem Estrich verklebt und erst nach dem Verlegen abgeschliffen. Das kann man auch mehrmals wiederholen, um etwa Kratzer aus dem Boden zu entfernen.
Ebenfalls mehrfach lassen sich Korkfliesen abschleifen, erläutert Frank Müller vom Deutschen Kork-Verband. Die Fliesen werden fest mit dem Untergrund verklebt. Der Kork stammt vor allem aus der Rinde von Korkeichen in Portugal. Über viele Jahrzehnte können die Bäume alle acht bis zehn Jahre geschält werden, ohne dass der Baum stirbt. Auch alte Flaschenkorken werden zu dem Belag. Kork ist weich, weshalb er die Gelenke schont, erläutert Müller die Vorteile. Er sei wie Holz auch fußwarm, und das Material lade sich nicht elektrostatisch auf. Verklebt seien massive Korkfliesen auch für Badezimmer geeignet.
Mehrschichtparkett, auch Fertigparkett genannt, ist auch ein Holzprodukt. In der Regel setzt es sich aus drei Schichten zusammen: einer Trägerschicht, einem Gegenzugfurnier und einer Deckschicht aus Furnier mit Edelholz. Die Lebensdauer von Fertigparkett hängt vor allem von der Dicke des Furniers ab. Ab einer Stärke von vier Millimetern lässt sich Fertigparkett ein- bis zweimal abschleifen.
Auch Kork-Fertigparkett, Bambus-Korkparkett und Laminat sind Holzprodukte. Ihre dickste Schicht besteht aus einer Holzfaserplatte. Bei der Korkvariante muss die oberste Schicht aus einem mindestens 2,5 Millimeter dicken Korkfurnier bestehen. Nur dann schone der Boden auch die Gelenke, erläutert Müller. Bambus ist ein schnell wachsendes Gras und gilt deshalb auch als ein sehr ökologisches Material. Allerdings müsse in die Ökobilanz auch der lange Transportweg aus China eingerechnet werden, gibt Schmid zu bedenken.
Die Oberseite von Laminat besteht aus einer dünnen Schicht Melaminharz auf Wasserbasis, das frei von organischen Lösemitteln ist, erklärt Anke Wöhler vom Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller. Die Harzschicht schütze das Dekorpapier mit dem Muster von Hölzern, Steinen oder Fliesen. Bei richtiger Pflege halt sich ein Laminatfußboden durchaus 15 Jahre. Er lade sich bei einer geringen Luftfeuchtigkeit von unter 40 Prozent allerdings elektrostatisch auf. Viele Hersteller versehen ihre Produkte daher mit einem speziellen Schutz davor.
Laminatböden sind durch speziell verleimte Trägerplatten gegen Feuchtigkeit geschützt. Manche Hersteller haben Beläge im Sortiment, die außerdem noch einen speziellen Kantenschutz haben. Solche Böden sind gut für Räume mit hoher Feuchtigkeitsbelastung wie das Bad. Laminatböden sowie Holz-, Bambus- und Kork-Fertigparkett werden in der Regel schwimmend verlegt. Das bedeutet, dass die einzelnen Elemente eine zusammenhängende Platte bilden. Sie ist nicht mit dem Untergrund verklebt.