Es werde Licht - Die Wohnung richtig beleuchten
Frankfurt (dpa/tmn) - Früher gab es die Glühbirne in matt oder klar, und die Wattzahl stand für die Helligkeit. Man schraubte sie in die Lampe, und es wurde hell. Nach den ersten Verkaufsverboten der Birnen ist das alles viel komplizierter geworden.
Ein schönes Zuhause ist nichts ohne eine gute Beleuchtung: Sie kann Highlights im Raum wie eine große Bücherwand hervorheben. Ist es dagegen zu dunkel, stolpert man über seine Füße und verdirbt sich bei Handarbeiten die Augen.
In einem Wohnzimmer sollte es vier bis acht Lichtquellen mit unterschiedlichen Leuchten geben, rät Monika Schäfer-Feil von der Fördergemeinschaft Gutes Licht in Frankfurt. Dabei gelte hier wie auch für alle anderen Räume: Wenn es gemütlich wirken soll, muss das Licht zu sehen sein, aber nicht die Lichtquelle.
So sollte über dem Esstisch eine Pendelleuchte auf einer Höhe von circa 60 Zentimetern hängen. Sie beleuchtet den ganzen Tisch, scheint den Sitzenden aber nicht in die Augen. Ähnliche Regeln gelten für den Bereich rund um den Fernseher. Der Lichtkontrast der Umgebung zum TV-Bild sollte möglichst gering sein. Störende Lichtreflexe sind Gift für die Augen der Zuschauer auf dem Sofa.
Direktes Licht ist laut Schäfer-Feil gut, wenn das Auge schwer arbeiten muss - etwa im Badezimmer und in der Küche. Nur eine Lichtquelle unter der Decke in der Raummitte sei die schlechteste Lösung, erläutert die Expertin. Stattdessen sollte je eine Lampe von oben, von links und rechts die Arbeitsfläche beleuchten.
Auch das richtige Leuchtmittel für Lampen kann einiges ausmachen. Mit dem schrittweisen Abschied von der Glühbirne ist die Auswahl hier groß geworden: Energiesparlampe, Leuchtdioden (LED) oder Halogen heißen die neuen, sparsameren Modelle.
„Mit Energiesparlampen lässt sich am preiswertesten ein ganzer Raum erhellen“, erläutert Tina Kienzl von der Verbraucherberatung Bayern. Die Hersteller loben auch ihre Langlebigkeit - doch dies gilt nur, wenn die Lampen nicht ständig an- und ausgeknipst werden. Die Expertinnen empfehlen den Einsatz in Räumen, wo die Lampen länger laufen. Eine bessere Schaltfestigkeit haben LEDs. Wer das Licht dimmen will, sollte zu Halogenlampen greifen.
Ein Kriterium für den Lampenkauf sollte auch sein, ob sie schnell auf Touren kommen. Geht das Licht etwa im Flur nicht schnell genug an, könne das gerade für Senioren zu einem Sicherheitsrisiko werden, erläutert Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus. Kienzl rät: „Hier eignen sich LEDs oder schnellstartende Energiesparlampen.“
Mit dem Abschied von der Glühbirne müssen sich die Verbraucher auch an neue Begriffe gewöhnen. Die Glühbirne wurde aufgrund ihrer Wattzahl ausgewählt. Auf den Verpackungen der neuen Lampen geben Lumen (ln) und Kelvin (K) wichtige Informationen.
Lumen gibt Auskunft über die Helligkeit. Wer einen vergleichbaren Ersatz für eine 60-Watt-Glühlampe sucht, sollte den Experten zufolge eine Energiesparlampe mit 630 Lumen (11 Watt) oder 850 Lumen (15 Watt) kaufen. Eine entsprechende Halogenlampen sollte 630 Lumen (42 Watt) oder 840 Lumen (53 Watt), eine LED-Lampe 470 Lumen (8 Watt), 650 Lumen (12 Watt) oder 806 Lumen (12 Watt) haben.
Kelvin sagt etwas über die Lichtfarbe aus: 2700 bis 3300 Kelvin erzeugen gemütliches Licht mit einem warmen Weiß für das Wohnzimmer. Das passt auch in das Schlafzimmer, sagt Monika Schäfer-Feil. 5000 Kelvin erbringen ein helles Weiß, das am Schreibtisch vorteilhaft ist - die Augen ermüden langsamer. Wer sich für 6000 Kelvin entscheidet, bekommt Tageslichtweiß. Das sei gut in der Küche, sagt Kienzl.
Doch mit Abstrichen muss man beim Abschied von der gängigen 60-Watt-Birne im Haushalt einfach rechnen, sagt Schäfer-Feil. Eine Punktlandung schaffe keine der Alternative: „Je nach Lumenwert ist das Licht der Austauschlampe also etwas heller oder dunkler.“