Von der Spoga+Gafa Grau, aber nicht unscheinbar: Die Trends bei Gartenmöbeln

Köln (dpa/tmn) - Die Deutschen geben deutlich mehr Geld für Gartenmöbel aus als früher. Waren es vor zehn Jahren im Schnitt noch 17 Euro im Jahr, kamen 2016 bereits 35 Euro pro Kopf zusammen. Diese Zahlen des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie zeigen: Es hat sich etwas getan in den Köpfen.

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Im Sommer ist das Wohnen im Freien wichtiger geworden. Und es geht nicht nur einfach darum, bei schönem Wetter draußen zu sein. Auf Balkon, Terrasse und im Garten soll es wirklich wohnlich werden. Das zeigt sich auf der Messe Spoga+Gafa in Köln.

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Schon seit einigen Jahren gibt es statt harter Stühle und Plastikliegen vermehrt Sofas und bequeme Tagesbetten. Der Trend für die nächste Sommersaison 2018 ist: Alles wird hochwertiger - Stühle, Sofas, Tagesbetten und Accessoires. Die Menschen seien bereit, mehr auszugeben, wollen dafür aber auch die entsprechende Optik bekommen, erläutert Frank A. Reinhardt, Trendexperte für die Messe Spoga+Gafa in Köln.

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Viele lassen sich dabei inspirieren von Möbeln, die sie in Restaurants und Hotels mit schicken Außenbereichen sehen und erleben, erläutert Ursula Geismann, Expertin des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie. Angefangen hat das mit Sofas, nach und nach werden auch große Hängemöbel und Daybetten gekauft - wenn es dafür Platz im Garten gibt.

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Das verändert Balkon und Terrasse immer mehr: „Nachdem die Küche sehr wohnlich geworden ist, das Badezimmer auf dem Weg dorthin ist, wird auch der Balkon und Garten nachziehen“, prognostiziert Reinhardt.

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Wie sieht das genau aus? Vor allem geht es um bessere Verarbeitung und stabileres Material. Aber hochwertig kann auch ein spezifisches Aussehen haben: Designer-Möbel sind in der Regel eher dezent und reduziert gestaltet, erläutert der Trendexperte. Und gerade die Formen von klassischen Lounge-Möbeln entdeckt Ursula Geismann derzeit im Handel.

Auch der aktuelle Farbtrend passt dazu: „Muster sind nicht ganz so gefragt, es sind eher Unifarben“, so Reinhardt. Vor allem wird das dezente Grau zur Grundfarbe, alle knalligen Farben kommen maximal als Akzente hinzu.

Konkret heißt das: Sofas, Stühle und Tische sind vornehmlich grau - und zwar in allen Nuancen von hell bis dunkel. Und Kissen, Windlichter, Leuchten, Gläser und Co sind farbig, etwa in leuchtendem Pink, Azurblau oder Grasgrün. Letzteres gilt auch für die Sonnenschirme. „Das ergibt einen schönen Kontrast zu Grau“, erläutert Reinhardt. Eine Ausnahme gibt es aber: Hängematten und ähnliche Möbel bleiben vornehmlich bunt.

Die größte Herausforderung für die Hersteller sei derzeit, hochwertige Produkte zu entwickeln, die der Witterung standhalten können, erklärt Reinhardt. Das gilt für Kunststoffe, insbesondere aber für Polster und ihre Bezüge. „Und genau das Stoffliche benötigen wir einfach, um den Trend zum Wohnlichen, zur Gemütlichkeit überhaupt hinzubekommen.“

Aber die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht: Oft kommen neu entwickelte Textilien wie Stoffe mit dem Lotuseffekt zum Einsatz. Wassertropfen perlen einfach von den Polstern ab. Und nachdem in den vergangenen Jahren erste wetterfeste Outdoorteppiche erschienen sind, haben viele Unternehmen diese nun für Balkon und Terrasse im Programm.

Aber es gibt noch eine Tendenz: Wenn auf Balkon und Terrasse tendenziell mehr Möbel und Wohnaccessoires Platz finden sollen, müssen diese auch so gestaltet werden, dass sie mehr bieten als nur eine Funktion. „Daybed wird zum Sofa, Beistelltisch zum Hocker, der Sonnenschirm hat nicht nur einen Lichtschutzfaktor, sondern auch einen Heizstrahler“, zählt Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse, auf. Sie nennt die Multifunktionalität der Gartenmöbel als einen großen Trend des Sommers 2018.

„Sogar der Blumentopf kann Stauraum bieten“, ergänzt Hamma. „Die Ideen sind nicht neu, aber sie werden nun durchgängiger gedacht - und sie werden zum Mainstream.“ Jetzt müssen wir darauf nur noch ein Jahr lang warten...