Möbel aus Spanplatten: Ausgerissene Regallöcher aufbohren

Berlin (dpa/tmn) - Möbel aus neuerer Produktion bestehen meist aus Spanplatten. Das Material ist eine günstige Alternative zu Massivholz. Jedoch bricht es bei Regalbohrungen häufig auf. Heimwerker können sich in dem Fall mit einem Dübel und etwas Leim helfen.

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Spanplatten haben für Peter Birkholz, Ratgeberautor der Stiftung Warentest in Berlin, zweifellos Vorteile gegenüber gewachsenem Holz - und sei es nur der Preis. „Nachteil dieser Billigmöbel ist eine gewisse Empfindlichkeit gegen Bruch und eine mindere Haltbarkeit der Verbindungen“, erklärt der Heimwerkerexperte. „So kennt jeder, der ein Bücherregal aus Spanplatte besitzt, das Problem beschädigter Bodenträger.“ Die Löcher in den Seitenwänden reißen schnell mal aus, und der ganze Regalboden gerät ins Schwanken.

Die in der Höhe verstellbaren Regalböden liegen auf einfachen Stahlstiften oder Trägern aus Kunststoff von fünf Millimeter Durchmesser, die in Bohrungen in den Seitenwänden gesteckt werden, erklärt Birkholz. Reißen diese Löcher aus, kann am einfachsten der Boden nach oben oder unten auf die nächste Lochreihe versetzt werden. „Doch geht das in den meisten Fällen nicht, weil die Höhe für die Bücherreihe darüber oder darunter zu knapp wird“, sagt Birkholz. „Abgesehen davon, dass dann das ganze Regal anders aussieht.“

Will man das ausgerissene Loch reparieren, bohrt man es vorsichtig mit einem größeren Bohrer so weit auf, bis die ganze aufgeplatzte Partie beseitigt ist. Der Experte rät, die Stelle exakt auf zehn oder zwölf Millimeter Durchmesser anzubohren - und ohne durch das ganze Seitenbrett zu stoßen. „Dann leimt man einen Holzdübel mit dem entsprechenden Durchmesser ein.“ Er sollte bündig abschließen.

Während der Leim trocknet, fertigt der Heimwerker aus einem kurzen Stück Holzleiste eine kleine Bohrschablone an. „Sie umfasst drei Löcher im selben Abstand und Durchmesser wie die Löcher in der Seitenwand des Regals“, erklärt Birkholz. „Diese Bohrschablone ist wichtig, weil der Bohrer beim freihändigen Bohren versuchen würde, vom härteren Dübel aus Buchenholz in das weichere Material der Spanplatte auszuweichen.“

Ist der Leim getrocknet, steckt man die Bohrschablone mit Hilfe von zwei Stiften - den Bodenträgern - in die benachbarten Löcher und bohrt durch das mittlere Loch in die zu reparierende Stelle. Jetzt kann man den Regalboden wieder einsetzen. „Die Reparaturstelle wird naturgemäß zur Hälfte vom Regalboden überdeckt, die untere Hälfte wird man nach dem Einräumen der Bücher kaum noch erkennen“, erklärt Birkholz.

„Eine einfachere, doch weniger haltbare und zudem teurere Methode ist das Ausfüllen der ausgerissenen Bohrung mit einer fest aushärtenden Spachtelmasse speziell für Holzreparaturen.“ Die Verwendung einer Bohrschablone wird auch hier empfohlen.