Neue Einbrecher-Masche: Plastikstreifen verraten Abwesenheit
Mainz (dpa) - Die Polizei warnt jetzt vor einer besonderen Einbruchsmasche: Kriminelle überprüfen vor einem Einbruch, ob die Wohnung länger nicht aufgesucht wird.
Einbrecher suchen gezielt nach Häusern und Wohnungen, die in der Urlaubszeit unbewohnt sind. Deshalb sollten die Bewohner mit Hilfe von Nachbarn eine ständige Anwesenheit vortäuschen, empfiehlt der Opferschutzverein Weißer Ring in Mainz.
„Die Masche ist seit etwa einem Jahr bekannt“, erklärte Mainzer Polizeisprecherin Heidi Nägel. Die Methode ist einfach: Die Einbrecher biegen einen maximal vier Zentimeter langen durchsichtigen Kunststoffstreifen in U-Form und klemmen sie zwischen Haustür und Rahmen oder fixieren sie an Garagentoren und Gartentüren. Sind die Plastikstücke noch Tage später unverändert da, haben die Einbrecher freie Bahn. „In der Ferienzeit werden die Plastikstreifen besonders häufig als Ausspähungsmittel eingesetzt“, warnte Nägel.
Sind die Bewohner daheim, fallen die Plastikstreifen beim Öffnen der Tür meist unbemerkt zu Boden - und niemand ahnt, dass Einbrecher das Haus ausgespäht haben. Wer die Streifen bemerkt, sollte die Polizei informieren, riet Nägel. „Am besten in ein Tütchen stecken und uns Bescheid geben.“ Auf diese Weise könnten sich die Ermittler ein besseres Bild machen, wie häufig Täter diesen Trick einsetzen.
Urlauber könnten sich am besten schützen, wenn sie Nachbarn oder Verwandte bitten, regelmäßig nach ihrem Haus zu schauen. „Ein zu voller Briefkasten sendet eine klare Botschaft: Das Haus ist zurzeit nicht bewohnt, die Gelegenheit für einen Einbruch ist günstig“, sagt die Bundesgeschäftsführerin des Weißen Rings, Bianca Biwer. Die mit der Betreuung beauftragten Nachbarn sollten auch auf die verdächtigen Plastikstreifen an Gartentüren, Garagentoren und Haustüren achten, rät die Polizei.