Schäden vorbeugen: Vor Winter Leitungen kontrollieren
Mainz/Potsdam (dpa/tmn) - Der vergangene Winter hat mit seinen wochenlangen Minusgraden vielen Gebäuden schwer zugesetzt. Nicht selten gingen Leitungen kaputt. Bevor die große Kälte kommt, lohnt sich deshalb ein genauer Blick auf Rohre rund ums Haus.
Nicht nur Wasserrohre im Freien wie die Gartenleitung laufen Gefahr, im Winter einzufrieren. Das kann auch bei Rohren in ungeheizten Räumen wie einer Garage oder einem Wintergarten, einem wenig genutzten Gäste-WC oder einem Keller passieren. Auch Räume, in denen immer ein Fenster gekippt war, sind gefährdet, erklärt Uta Maria Schmidt, Bauberaterin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz in Mainz. In vielen Fällen lasse sich aber durch ein paar Sicherheitsvorkehrungen vermeiden, dass Rohre einfrieren.
Zunächst werden alle frostgefährdeten Leitungen entleert und möglichst abgestellt. Das gilt für die Gartenleitung, aber auch für alle Rohre, die nicht ausreichend tief verlegt sind. „Werden Rohre im Außenbereich neu installiert - zum Beispiel als Zuleitung zu einem Nebengebäude - so müssen sie frostfrei verlegt werden, das heißt tiefer als 80 Zentimeter“, sagt Schmidt.
Dachrinnen und Fallrohre müssen nach dem Laubfall gründlich gesäubert sein, so dass ein freier Abfluss gesichert ist. „Im Keller oder auf dem unbeheizten Dachboden sollte man nachschauen, dass nicht ein Fenster versehentlich offen steht oder kaputt ist“, ergänzt Michael Wagnitz vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima in Potsdam. Und im Gäste-WC oder Abstellraum bleibt während des Ski-Urlaubs die Heizung am besten auf kleiner Stufe in Betrieb.
In manch einem Altbau gibt es immer noch Leitungen, die nicht isoliert sind - etwa im nicht ausgebauten Spitzboden. „Eine Rohrdämmung verhindert zwar das Einfrieren nicht, aber sie verzögert es. Deshalb sollte man ab und zu prüfen, ob die Dämmung noch in Ordnung ist“, rät Wagnitz. Im Rahmen eines Heizungs-Checks kann diese Kontrolle der Fachmann übernehmen. Nachbessern kann dann auch ein wenig geübter Heimwerker oft selbst.
Überall dort, wo die Frostgefahr nicht komplett beseitigt werden kann, sind sogenannte Begleitheizungen die Notvarianten. Der Fachmann unterscheidet zwischen zwei Systemen: Heizbändern und Heizkabeln. Sie werden von zahlreichen Herstellern produziert und sind im Fachhandel oder auch im Internet erhältlich. Heizbänder bestehen aus zwei parallelen Heizsträngen. Dazwischen liegt ein Kohlenstoffelement, das auf die Umgebungstemperatur reagiert. Sowohl Heizbänder als auch Heizkabel werden mit Stecker oder zur Installation angeboten.
Beide Systeme können auch im Außenbereich, als Dachrinnen- und Fallrohrheizung, eingesetzt werden. Dort ist eine höhere Stromleistung notwendig, weil die Isolierung fehlt und viel Wärme in die Umgebung abgegeben wird. Entsprechend höher sind die Verbrauchskosten. Für den Außenbereich gibt es vom Fachmann fest installierte Lösungen.