Süße Träume: Das ideale Schlafzimmer
Regensburg/Bad Honnef (dpa/tmn) - Wie man sich bettet, so ruht man. Doch wer sich nach dem Schlafen gemartert fühlt, sollte sich nicht nur Gedanken über sein Bett machen. Vielleicht ist das Zimmer zu voll und zu unruhig.
Und das Handy sollte auch draußen bleiben.
Allein ein gutes Bett reicht für einen erholsamen Schlaf nicht aus. „Wichtig ist auch das Umfeld“, sagt Prof. Jürgen Zulley, Schlafforscher am Universitätsklinikum Regenburg. Dezente, warme Farben im Schlafzimmer sorgen für eine ruhige Atmosphäre. Und an den Wänden sollten Bilder hängen, die einem selbst gefallen - beispielsweise Fotos aus dem Urlaub. Erst dann träumt es sich richtig.
„Häufig wird das Schlafzimmer lieblos als Abstellkammer für alle möglichen Gegenstände wie Bügelbretter und Bügelwäsche genutzt“, sagt Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelhersteller (VDM). In so einer Rumpelkammer könne man nicht abschalten und erholsam schlafen. Daher sollte der Raum nicht mit zu vielen unnötigen Dingen überfrachtet sein. Eine auf das Wesentliche reduzierte, schlichte, geradlinige Möblierung reiche aus.
Doch das ist nicht so einfach: Kleine Kleiderschränke lösen das Lagerproblem oftmals nicht. Denn neben Kleidung, Schuhen oder Taschen sollten sie als Stauraum für alles Mögliche dienen. Damit ein Schlafzimmer nicht überladen wirkt, kann der Kleiderschrank in einem anderen Raum Platz finden, rät Zulley daher. Auch Geismann empfiehlt, wenn genügend Zimmer oder Fläche vorhanden sind, ein Ankleidezimmer oder einen begehbaren Schrank einzurichten.
Im Zentrum des Schlafzimmers steht das Bett. „Gutes Schlafen setzt nicht nur ein wohnliches, sondern auch ein ausreichend großes Bettgestell voraus“, erklärt Geismann. In Standardbetten haben mehr als 1,85 Meter große Menschen nicht ausreichend Platz, um sich auszustrecken - statt der üblichen 200 Zentimeter seien hier Betten mit 220 Zentimeter Länge besser. Auch das Innenleben des Bettes müsse stimmen: Die Basis bildet in der Regel die Unterfederung, meist ist dies ein Lattenrost. Matratze und Unterfederung sollten optimal aufeinander abgestimmt sein, rät Geismann für den Bettenkauf.
„Im Schlafzimmer sollte nichts zu finden sein, was einen an die Arbeit erinnert“, empfiehlt Zulley zudem. Computer oder Laptop seien tabu. Und auch wenn es manchem schwer fällt, auf den Fernseher sollte man ebenfalls verzichten, da man sonst schlecht abschalten könne und vielleicht noch beim Schauen einschlafe.
„Elektrische Geräte gilt es wegen möglicher Belastungen durch Elektrosmog möglichst aus dem Schlafzimmer zu verbannen“, nennt Hans Ulrich-Raithel von Umweltinstitut in München als einen weiteren Grund für das Verbot für Fernseher und Co. im Schlafzimmer. Auch Radiowecker zählen dazu - und sollten durch batteriebetriebene Funkwecker ersetzt werden.
Strahlung gehe auch von der Basisstation vieler mobiler Telefone aus. Daher rät Ulrich-Raithel auch hiervon ab - auch wenn bei vielen das Telefon aus Sicherheitsgründen gerne am Bett liege. Das Handy sollte ebenso draußen bleiben.
„Lässt es sich nicht vermeiden, Elektrogeräte im Schlafzimmer zu haben, nimmt man sie nachts am besten vom Stromnetz“, empfiehlt der Experte. Wer nicht jeden Stecker einzeln ziehen möchte, sollte eine Steckerleiste mit Schalter legen - so können alle Geräte per Knopfdruck rasch vom Netz genommen werden. Eine komfortable Alternative sei ein Netzfreischalter, der sich in den Sicherungskasten für einzelne Zimmer einbauen lasse.
Einen weiteren Grund für einen schlechten Schlaf merkt man meist selbst: Es ist zu warm oder zu kalt im Zimmer. „Für die meisten Menschen ist eine Raumtemperatur von 18 Grad Celsius optimal“, sagt Zulley. Vor dem Zubettgehen sollte unbedingt das Fenster kurz weit geöffnet werden, um frische Luft ins Schlafzimmer zu lassen. Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa 50 Prozent betragen.