Tipps zum Geldsparen beim Wäschewaschen
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Waschmaschinen mit guter Energieeffizienzklasse gelten als sparsam. Doch das bringt nichts, wenn man die Maschine falsch belädt, die Temperatur zu hoch dreht oder zu viel Waschmittel verwendet.
Das regelmäßige Wäschewaschen ist ein notwendiges Übel, dass viele nebenbei bewältigen. Es kann sich aber lohnen, bei der alltäglichen Routine nachzudenken. Denn in den vielen, kleinen Handgriffen steckt Sparpotenzial - sei es bei der Dosierung des Waschmittels, dem Einstellen der Temperatur oder dem Griff ins Supermarkt-Regal.
Ein Kostenpunkt beim Waschen ist der Strom. Er wird verbraucht, um etwa das Waschwasser auf die richtige Temperatur zu bringen oder die Wäschetrommel zu drehen. „Das Aufheizen des Waschwassers benötigt am meisten Energie, der Waschgang selbst dafür relativ wenig“, sagt Bernd Glassl, Leiter des Referats Waschmittel beim Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt. Wer seine Wäsche bei niedrigeren Temperaturen wäscht, aber dafür länger, kann demnach Energie und damit Geld sparen.
In diesem Sinne rät die Verbraucherzentrale Hamburg zum „One-click-down-Prinzip“: Man stellt die Waschtemperatur eine Stufe niedriger. „60-Grad-Wäsche kann man ohne weiteres bei 40 oder sogar 30 Grad waschen“, sagt Dirk Petersen, Umweltexperte der Verbraucherzentrale Hamburg. Das senke den Stromverbrauch um fast die Hälfte. Wer von 40 auf 30 Grad zurückschaltet, spart gut ein Drittel an Energie. Neuere Waschmaschinen haben sogar eine 20 Grad-Taste für nur leicht verschmutzte Wäsche.
Das Waschergebnis normaler Schmutzwäsche lässt sich bei niedriger Temperatur durch eine längere Waschzeit verbessern, etwa über eine Intensiv- oder Fleckentaste. Wenn wirklich hartnäckige Flecken wie Tomatensoßen-Spuren, Kaffeekleckse oder Fettspritzer auf den Klamotten sind, reicht diese Taste nicht. „Flecken sollten möglichst sofort entfernt werden“, rät Petersen. Sie sollten mit der Hand in kaltem Wasser und mit Seife ausgewaschen werden. Ein bewährtes und wirksames Fleckenmittel ist Gallseife. Der Fleck kann auch mit einem Vollwaschmittel oder enzymhaltigen Waschmitteln vorbehandelt werden, unempfindliche Wäsche wird darin eingeweicht.
Trotz allem muss aber eine 60-Grad-Wäsche hin und wieder mal sein, sonst siedeln sich Bakterien in der Waschmaschine an, erläutert Glassl. „Wir empfehlen das mindestens einmal alle 14 Tage oder bei jeder fünften Wäsche.“ Für die Hygiene sei diese Temperatur ausreichend, bleichmittelhaltige Vollwaschmittel unterstützten das Entfernen der Bakterien. Bei höheren Temperaturen sollten allerdings Haushalte mit einer an einer ansteckenden, meldepflichtigen Krankheit leidenden Person waschen, sagt der Umweltexperte Petersen.
Die Waschmaschine sollte immer optimal gefüllt sein. In der Gebrauchsanleitung stehen Kilogramm-Angaben - wie hoch der Wäscheberg dafür maximal sein darf, ist aber schwer einzuschätzen. Ruth Obermann vom Netzwerk Haushalt in Erlangen verrät: „Ein alter Hausfrauentrick ist, sich einmal mit befülltem und einmal mit unbefülltem Wäschekorb auf die Waage zu stellen.“ Bei empfindlicher Wäsche sind diese Angaben einzuhalten, mit unempfindlicher Wäsche kann man laut Obermann die Waschmaschine auch einfach locker mit einer handbreit Platz nach oben befüllen. „Ganz moderne Waschmaschinen können im Übrigen das Gewicht der Wäsche selbst abwiegen“, sagt Obermann.
Sparen lässt sich auch beim Waschmittelkauf: Denn laut den Experten benötigt ein Haushalt nur drei Produkte. Ein Farbwaschmittel für bunte Wäsche, ein Feinwaschmittel für Wolle und Seide und ein Vollwaschmittel mit optischen Aufhellern und Bleichmitteln. Damit sind sie für helle Wäsche geeignet. Die Bleichmittel entfalten ihre volle Wirkung eigentlich bei 60 Grad - „dank sogenannter Bleichmittel-Aktivatoren wirken sie aber auch bei 40 Grad schon sehr gut“, gibt Glassl einen Waschtipp.
Alles was über diese drei Waschmittel hinaus geht, sei im Prinzip überflüssig - wie auch Weichspüler, sagt Petersen. Das gelte vor allem dann, wenn man die Wäsche an der frischen Luft trocknen kann. Meist kann auch auf einen Enthärter verzichtet werden, da der Wassergrad in vielen Ortschaften nicht zu hoch sei. Jedoch: Wenn Wasserenthärter verwendet wird, könne man am Waschmittel sparen, weil man dann nur so wenig Waschmittel braucht wie bei weichem Wasser.
Die Dosierung hängt neben der Wasserhärte vom Grad der Verschmutzung ab - und dieser werde oft überschätzt, sagt Obermann. Denn stark verschmutzte und damit waschintensive Wäsche gebe es nur selten. Darunter falle etwa Wäsche, die beim Handwerken, auf Baustellen oder in Autowerkstätten dreckig wird oder wenn Kinder draußen spielen. Nur diese müsse in den Vorwaschgang. Die Alltagsklamotten der meisten Erwachsenen seien in der Regel nicht so dreckig: „Eine Bluse, die ich einen Tag im Büro getragen habe, ist sicherlich nur leicht verschmutzt“, sagt Obermann.