1. Nachhaltigkeitsgipfel: Arved Fuchs unterstützt Jugend
Berlin (dpa) - Über 160 Jugendliche aus 30 Ländern werden zum 1. Weltjugend-Nachhaltigkeitsgipfel in Berlin erwartet. Der Eiswanderer und Segler Arved Fuchs ist ein prominenter Unterstützer. Er weiß, wie man junge Menschen für das Thema begeistert.
Beim 1. Weltjugend-Nachhaltigkeitsgipfel (10. bis 20. Mai) wollen 15- bis 20-Jährige zehn Tage lang über ihre Lebensweise diskutieren und Handlungsvorschläge für eine lebenswerte Zukunft erarbeiten. Es geht um Themen wie Klimawandel, die Ausbeutung der Natur und Nachhaltigkeit. Arved Fuchs, der mit zahlreichen Expeditionen auf die Erderwärmung aufmerksam gemacht hat, gehört zu den prominenten Unterstützern des Gipfels. Im Interview erklärt er, warum.
Warum unterstützen Sie diese Konferenz?
Fuchs: „Wenn man die großen UN-Klimakonferenzen anschaut, wo die Probleme seit Jahren verwaltet werden und kein greifbarer Beschluss zustande kommt, dann ist das nicht sehr produktiv. Man muss junge Menschen aber für die Themen sensibilisieren. Es dreht sich schließlich um deren Zukunft und sie sind die Entscheidungsträger von
morgen. Gerade deshalb finde ich solche Konferenzen für Jugendliche sehr wichtig.“
Der Begriff Nachhaltigkeit ist mittlerweile strapaziert. Wie kann man Jugendliche noch dafür interessieren?
Fuchs: „Es geht darum, eine bewusste Lebensform zu vermitteln. Wenn man ein Thema transparent macht, kann man damit auch junge Menschen ansprechen. Das fängt schon beim Einkaufsverhalten an, zum Beispiel mit der Frage: Brauche ich die Plastiktüte beim Einkauf im Supermarkt
oder nehme ich lieber einen Beutel von zu Hause mit? Es geht aber auch Energiesparmaßnahmen und regenerative Energien. Nachhaltigkeit ist auch Artenschutz und Biodiversität. Dazu gehören Fragen wie: Was esse ich und woher kommt das?“
Glauben Sie, dass Jugendliche heute noch so neugierig, experimentier- und abenteuerfreudig sind wie zu Ihrer Zeit?
Fuchs: „Ich glaube, dass man junge Menschen genauso für Themen interessieren kann wie in meiner Jugend. Das muss ja nicht mit Karl-May-Romanen sein. Erfahrungen in unserem Jugendprojekt „Ice Climate Education“ haben gezeigt, dass man auch Jugendliche aus einer digitalisierten Umgebung begeistern kann. Die Ansprache muss zeitgemäß sein. Dann kann man sie auch mitnehmen auf eine Reise in die Natur und ihnen verdeutlichen, dass das nicht nur der Stadtpark ist, sondern alles und wir dazugehören und die Natur nicht unbegrenzt ausbeuten können.“