Aus eigener Aufzucht: Tomatensamen gewinnen
Bonn (dpa/tmn) - Wer Spaghettisoße aus selbst gezüchteten Tomaten kocht, kann gut die Samen der Früchte auslösen und für die Aufzucht im nächsten Jahr nutzen. Man sollte nur die Samen von gesunden und komplett ausgereiften Tomaten nutzen, erklärt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Und es darf sich nicht um sogenannte Hybridsorten handeln. Unter Hybriden versteht man die Kreuzung zwischen Eltern verschiedener Arten oder Unterarten. Die Nachkommen dieser gekauften Samen können andere Eigenschaften weitergeben, als die Pflanzen in diesem Jahr im Garten hatten. Man bekommt also unter Umständen nicht mehr die Tomate, die man sich wünscht.
So geht man vor:
Schritt 1:Größere Früchten quer durchschneiden und die Samen mit dem Fruchtsaft ausdrücken. Das Fruchtfleisch wird etwa zur Spaghettisoße. Kleinere Früchte lassen sich direkt in einen Fleischwolf oder Mixer geben, denn die Küchengeräte beschädigen die Samen nicht.
Schritt 2: Die übrig bleibende Masse mit dem Samen mit der gleichen Menge Wasser verdünnen und für drei bis vier Tage in einem offenen Gefäß bei üblicher Raumtemperatur stehen lassen. Währenddessen das Ganze zweimal täglich umrühren oder schütteln. Ein Fermentierungsprozess beginnt, die geleeartige Schicht um die Samen und damit Krankheitskeime werden nun abgebaut.
Schritt 3: Bildet sich auf der Masse eine leichte Schicht Schimmel, das Ganze durch ein Sieb geben und durchwaschen.
Schritt 4: Die übrig bleibenden Samen auf einen Teller oder in einen Kaffeefilter geben und im Schatten trocknen lassen. Währenddessen die Samen ein- bis zweimal umschichten.
Schritt 5: Die trockenen Samen in ein Gefäß geben und kühl und dunkel bis zum Frühjahr lagern.