Bäume sind oft zu groß für den Garten

Bad Honnef (dpa/tmn) - Für die heimischen Gärten sind viele Baumarten zu groß. Da hilft auch kein Stutzen mehr. Um diesem Problem vorzubeugen, sollten Hobbygärtner passende Pflanzen auswählen. Tipps gibt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau.

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Eigentlich leuchtet es ein: Ein Baum, der über 30 Meter hoch wird, ist zu groß für viele Gärten. Daran lässt sich auch nichts ändern, wenn man ihn regelmäßig stutzt, betont Eiko Leitsch, Vizepräsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef bei Bonn. „In Privatgärten wird oft viel zu radikal geschnitten. Ich sehe viele verstümmelte Bäume.“ Und das schadet den Bäumen, nicht nur oberirdisch. Ihre Wurzeln degenerieren, bis es im schlimmsten Fall eines Tages sogar zum Sturz des Gehölzes kommen kann.

Denn zwischen den Wurzeln und der Krone muss ein Gleichgewicht bestehen, damit der Baum stabil bleibt. Wird oben zu viel abgenommen, reagiert der Baum zwar mit der Bildung von senkrechten Trieben, die wieder mehr Masse geben sollen. Aber zugleich kann es auch zu Fäule an den Wurzeln kommen, da der Baum sein Wurzelsystem zurückbilden und den neuen Verhältnissen angleichen muss.

Da ein eigentlich hoher und mächtiger Baum immer wieder entsprechend stark geschnitten werden muss, um noch in den kleinen Stadtgarten zu passen, kommt es auch so oft zu Schäden. „Sie können nicht über Kappung versuchen, einem Ahorn einzureden, nicht über 30 Meter hoch zu werden“, sagt Leitsch. „Kappung ist immer die Vorstufe zum Fällen, auch wenn sich das 10, 15 Jahre hinziehen kann.“

Der Sachverständige für Bäume rät daher, besser ein zum Garten passendes Gehölz zu setzen - etwa eine kleine Eberesche statt einer hohen Ahornart. Pflanzen können Hobbygärtner dem BGL zufolge Bäume und Sträuchern zwischen Oktober und März, vorausgesetzt der Boden ist nicht gefroren.