Gartenmythen erklärt Rosen zur Forsythienblüte zurückschneiden?

Berlin (dpa/tmn) - Eine von Omas Gartenregeln lautet: Die Rosen werden dann geschnitten, wenn die Forsythien im zeitigen Frühling erblühen. Dazu raten Experten in der Tat auch heute noch.

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Die Zeitspanne der Forsythien-Blüte besagt weit besser, wann genau die Rosen schnittreif sind als ein festes Datum im Kalender.

Warum? Schneidet man Rosen zu früh, können sie noch Frostschäden erleiden. Doch die winterliche Witterung in Deutschland verabschiedet sich je nach Region zu unterschiedlichen Zeiten. Feste Termine für einen Rückschnitt sind daher kaum nützlich. Hilfreicher ist es, die Forsythienblüte zu beobachten. Denn diese gilt als ein Merkmal des phänologischen Kalenders, für den nicht die üblichen vier Jahreszeiten zählen, sondern zehn sogenannte phänologische Jahreszeiten. Sie beginnen und enden nicht an einem festen Datum, sondern richten sich jedes Jahr nach von der Witterung abhängigen Entwicklungen in der Natur.

Die Blüte der Forsythien markiert den sogenannten Erstfrühling. Weitere Indizien, dass diese Zeit jetzt erreicht ist - und damit die Rosen gut geschnitten werden können - sind die Blüte von Beerensträuchern wie der Stachelbeere und Obstbäumen wie Kirsche, Pflaume und Birne. Auch Schlehe und Ahorn erblühen, und Birke und Buchen entwickeln ihr Laub, erläutert der Naturschutzbund (Nabu).

Der Schnitt zu diesem Zeitpunkt hat viele gute Gründe: Würde man dies schon im Herbst machen, könnten die Rosen bei anhaltendem Frost Schäden erleiden, die sich bis zum Boden ziehen. Dann treiben die Rosen im nächsten Frühling nicht mehr aus, erklärt der Bund deutscher Baumschulen in Berlin. Lässt man die Triebe der Sträucher über den Winter aber stehen, halten sich bei üblichen Witterungsbedingungen die Frostschäden in Grenzen. Die Experten sprechen sogar davon, dass ungeschnittene Rosen die kalte Jahreszeit problemlos überstehen.