Tief verwurzelte Liebe: Valentinsgrüße im Topf

Berlin (dpa/tmn) - Eine rote Rose steht für die Liebe. Verschenkt wird sie am Valentinstag aber meist abgeschnitten und mit nur noch ein paar Tagen Lebenszeit in sich. Romantisch ist diese Geste eigentlich nicht.

Warum daher nicht was Lebendiges mit Wurzel und Lebenskraft schenken?

Zum Valentinstag sind Sträuße der Renner unter den Liebesgrüßen. Doch es gibt auch blumige Alternativen mit Wurzel und einer Zukunft, wenn andere Pflanzen schon längst verblüht sind. „Im Vergleich zu Schnittblumen sind sie am Valentinstag zwar nur ein Randsortiment“, sagt Hans-Jürgen Weese vom Bundesverband der Einzelhandelsgärtner in Berlin. „Aber sie haben einen entscheidenden Vorteil: Sie machen deutlich länger Freude.“

Unter den Topfpflanzen bieten sich vor allem die frühblühenden Zwiebelgewächse an. Für viele von ihnen beginnt nun ohnehin die Saison. Gemeinsam ist allen Frühblühern im Topf: Sind sie verblüht, können sie ins Freiland gesetzt werden - als Liebesbeweise mit andauerndem Erinnerungswert. Ganz oben auf der Liste der Floristen findet sich die Tulpe. „Sie steht wie keine andere Blume für den Frühlingsanfang, für Leben und Fruchtbarkeit“, erklärt Nicola Fink vom Fachverband der Floristen (FDF). Daneben findet man derzeit etwa Primeln, Tausendschön und Narzissen, Perlhyazinthen und Krokusse, Schneeglanz, Winterlinge und die elegante Iris.

„Im Februar sind die ersten Begonien und Hortensien zu haben“, erweitert Gärtnermeister Weese die Palette schöner Liebesgrüße im Topf. Auch zartes Tausendschön, exotische Azaleen und natürlich die prunkvolle Amaryllis sind begehrte Liebessignale. „Besonders exklusiv und wertvoll sind Orchideen“, findet Fink.

Einzeln im Topf machen die Zwiebelgewächse nicht wirklich viel her. Doch in einem größeren Gefäß oder in einer Pflanzschale lassen sie sich vielfältig gestalten, wunderbar untereinander kombinieren und in Szene setzen - vom Floristen oder vom Hobbygärtner selbst. „Gerne werden sie mit naturhaften Accessoires wie Herzen aus Moos, Seide, Filz oder Holz dekoriert“, sagt Fink. „Die kreative Verarbeitung in einem blühenden Arrangement vermittelt dem Beschenkten 'Da steckt viel Liebe drin'.“

Rot ist die Farbe der Liebe. Im Frühblüher-Arrangement geht es aber meist bunter zu: Sonnig gelbe und intensive orangefarbene Blüten versprühen Herzenswärme und Energie oder helle Pastelltöne signalisieren zarte Gefühle. Und das satte Grün einer Efeuranke ist die Farbe des Lebens und der Fruchtbarkeit. Aber es gibt auch Zwiebelgewächse in Rottönen, vor allem Tulpen.

Auch das florale Symbol der Liebe, die Rose, ist zum Valentinstag als Topfpflanze im Handel - im Mini-Format. Nur: „Eine Rose blüht nicht typischerweise im Februar. Wenn sie jetzt blühend gekauft wird, kommt sie aus dem Ausland, oder sie wurde belichtet, oder sie wurde mit Dünger vollgepumpt“, sagt Jan Janßen vom Vierländer Rosenhof in Hamburg. „Entsprechend kurz ist dann das Vergnügen.“ So lange wie Schnittrosen hielten auch die Topflinge durch, und sie seien preisgünstiger.

Es ist laut Weese einen Versuch wert, die Pflanze später auszupflanzen. „Dazu wird Verblühtes regelmäßig rausgeschnitten und die Pflanze ab etwa April langsam an die Freilandtemperaturen gewöhnt“, erläutert er.

Das Rosengeschenk, das zur Jahreszeit passt, ist eine Containerrose mit kahlen Trieben. Ein solches Präsent ist zwar auf den ersten Blick alles andere als dekorativ, aber es kann herausgeputzt werden - mit Schleifen, Blüten aus Papier oder einer Girlande aus Samtherzen, schlägt Weese vor. „Eine solche Containerrose kann ich auf jeden Fall im Garten einpflanzen und dann beobachten, wie sie sich verändert, wie sie austreibt, Knospen und Blüten bildet“, sagt Janßen. Dieses nicht vorgetriebene und gepushte Gehölz ist ein lebendiges Zeichen andauernder Liebe.