Schüler müssen um ihre Klassenfahrten bangen
Weil Lehrer das Geld für die Ausflüge komplett erstattet bekommen müssen, reichen die Mittel nicht mehr aus.
Düsseldorf. Die Landeselternschaft der Gymnasien und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sehen eine akute Gefahr, dass in NRW Klassenfahrten abgesagt oder reduziert werden, weil das Geld nicht ausreicht.
Im Herbst hatten das Bundesarbeitsgericht und das Oberverwaltungsgericht Münster entschieden, dass den Lehrern die Fahrtkosten vom Land erstattet werden müssen. Zuvor war es üblich, die Pädagogen eine Verzichtserklärung unterschreiben zu lassen.
„Wir haben Hinweise, dass Klassenfahrten gestrichen werden“, sagt GEW-Sprecher Berthold Paschert. Das Land müsse schnell handeln und Sorge tragen, den Etat für Schulfahrten zu verdoppeln.
Das Land stellt den Schulen bislang pro Jahr sechs Millionen Euro zur Verfügung. Mit diesem Budget müssen die Schulleiter bis auf weiteres auch in diesem Jahr auskommen. „Das zieht natürlich nach sich, dass es weniger Klassenfahrten geben wird als bislang“, erklärt Barbara Löcherbach, Sprecherin des Schulministeriums.
Die Regierungskoalition aus SPD und Grünen diskutiert das Thema derzeit im Zuge der Haushaltsberatungen. „Wir müssen nicht nur über den Etat reden, sondern auch ein Auge darauf haben, wie teuer eine Klassenfahrt überhaupt sein sollte“, sagt Sigrid Beer von den Grünen.