Sonnenfinsternis am Freitag nur mit der richtigen Brille verfolgen
Düsseldorf. Die Sonnenfinsternis am kommenden Freitag ist ebenso interessant wie gefährlich. Das Bundesamt für Strahlenschutz warnt, dass auch beim Betrachten einer partiellen Sonnenfinsternis die Netzhaut so stark geschädigt werden kann, dass das Sehvermögen dauerhaft eingeschränkt wird.
Im schlimmsten Fall können Beobachter erblinden.
Etwa 80 Prozent der Sonne werden am Freitag durch den Mond verdeckt. Bei einem ungeschützten Blick treffen UV-Strahlung, sichtbares Licht und Infrarotstrahlung mit hoher Intensität auf die empfindlichen Strukturen des Auges. Während die UV-Strahlung von Hornhaut und Linse absorbiert wird, erreichen sichtbares Licht und Infrarotstrahlung die Netzhaut. Hier sitzen die für den Sehvorgang nötigen Rezeptoren.
Gefährlich ist, dass Netzhautschäden keinen akuten Schmerz auslösen. Wenn man nichts mehr sehen kann, ist es zu spät. Und die Schäden heilen nicht mehr. Ein ausreichender Schutz beim Blick in den Himmel ist deshalb besonders wichtig. Eine normale Sonnenbrille reicht nicht aus: „Die Brillen für die Sonnenfinsternis sind extrem dunkel und extrem sicher, das kann keine Sonnenbrille leisten“, erklärt Svea Kordt, Sprecherin des Augenoptiker- und Optometristenverbandes in Nordrhein-Westfalen.
Ebenso riskant ist die direkte Beobachtung mit Fernrohren und Teleskopen ohne geeignete Filteraufsätze oder Folien. Auch selbstgebastelte Schutzmittel wie rußgeschwärzte Gläser oder schwarze Filmstreifen schützen nicht vor Netzhautschäden.
Geeignete Schutzbrillen sind laut Bundesamt für Strahlenschutz nach EU-Normen zertifiziert, tragen eine CE-Kennzeichnung und lassen maximal 0,001 Prozent des Sonnenlichts durch. Folienbrillen sollten keine Kratzer, Löcher oder Risse am Übergang zwischen Filterfolie und Pappe haben.
Wer jetzt noch keine Schutzbrille hat, sollte sich allerdings beeilen: „In den letzten Tagen gab es einen plötzlichen Ansturm, die meisten Brillen sind schon ausverkauft“, sagt Kordt. Viele Optiker hätten mit der hohen Nachfrage nicht gerechnet. Einige Lieferanten produzieren noch Nachschub, „aber bis die bei uns sind, wird es sehr knapp“, so Kordt.
Mit Schutzbrille können Interessierte das Ereignis bei gutem Wetter zwischen 9.30 Uhr und 11.50 Uhr verfolgen. Das Maximum ist gegen 10.40 Uhr erreicht. Dabei haben Sonnenanbeter im Südosten laut DWD vermutlich mehr Glück: Vom Schwarzwald bis zum Bayerischen Wald und vom Erzgebirge bis nach Berlin wird es wohl recht sonnig sein. Im Westen und Norden beeinträchtigen Wolken das Himmelsspektakel.