Schildkröten können alt werden Lebenserwartung eines Tieres vor Anschaffung beachten
Leiferde (dpa/tmn) - Ob man sich eine Schlange, Schildkröte oder ein Krokodil als Haustier zulegt, sollte gut überlegt sein. Ausgesetzte oder ausgebüchste exotische Reptilien im Badesee oder Park machen immer wieder Schlagzeilen.
„Eine Landschildkröte wird etwa 100 Jahre alt, Schlangen etwa 30 bis 40 Jahre, da muss man sich darüber klar werden, ob man das Tier bis zu seinem Lebensende halten kann“, sagt Bärbel Rogoschik, Geschäftsführerin des Artenschutzzentrums vom Naturschutzbund (Nabu) Deutschland im niedersächsischen Leiferde. „Sonst sollte man es lieber lassen und ein Haustier wie zum Beispiel ein Meerschweinchen wählen.“
Im Urlaub oder bei einem Umzug wüssten Halter häufig nicht, wohin mit dem Tier, und setzten es kurzerhand aus. Das Artenschutzzentrum beherberge aktuell rund 400 Reptilien. „Derzeit kommt pro Woche rund eine Landschildkröte dazu, wir haben schon 80 hier“, sagt Rogoschik. Grundsätzlich nimmt das Zentrum keine Tiere von Haltern an, sondern nur beschlagnahmte oder zurückgelassene Fundtiere.
Wer dennoch den Fehler gemacht hat, sich ein Tier anzuschaffen, das er nicht mehr möchte, dem empfiehlt Rogoschik die Internetforen der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde. Dort können Halter sich informieren und einen Abnehmer suchen. Außerdem böten sich Pinnwände in Tierarztpraxen zur Suche an. Alternativ rät der Deutsche Tierschutzbund, beim Tierheim anzufragen. Zwar seien nicht alle für Reptilien ausgelegt, die Mitarbeiter könnten aber weiterhelfen, eine neue Bleibe für das Tier zu finden.