Medikamente auf Reisen doppelt mitnehmen

Düsseldorf (dpa/tmn) - Reisende sollten das Doppelte der eigentlich benötigten Menge Medikamente mitnehmen. Wer regelmäßig Arznei einnehmen muss, hat sowohl im Handgepäck als auch im Koffer den Arznei-Vorrat für die Reisedauer, rät das Centrum für Reisemedizin (CRM).

Wer seinen Arznei-Vorrat doppelt mitnimmt, sei auch dann versorgt, wenn das Gepäck abhandenkommt oder der Flieger Verspätung hat. Menschen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten oder Spritzbesteck sollten eine ärztliche Bescheinigung dabeihaben, die beweist, dass sie alles persönlich aus medizinischen Gründen benötigen. Sonst kämen sie möglicherweise nicht durch den Zoll.

Das gelte vor allem bei Reisen in Staaten außerhalb des Schengen-Raumes, insbesondere in arabische Länder. Zoll-Probleme gebe es auch oft bei Medikamenten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen wie morphinhaltige Schmerzmittel. Schwierig sei bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke außerdem große Hitze oder Kälte im Flieger oder am Urlaubsort. Insulin verliere zum Beispiel bei unter 0 und über 40 Grad seine Wirkung. Kinderzäpfchen gegen Schmerzen und Fieber weichen bei Hitze auf. Hierbei sollten Eltern deshalb besser auf Säfte und Tropfen ausweichen.

Bei Zeitverschiebungen sollte der Patient seine Einnahmezeit anpassen. Das gelte laut CRM gerade bei Hormonpräparaten. Wer nicht umhin komme, seine Arznei am Urlaubsort zu kaufen, sollte sich gerade in Afrika und Asien vor Fälschungen in Acht nehmen: Die Experten empfehlen original verpackte Arzneien aus lizenzierten Apotheken und warnen ausdrücklich vor dem Kauf auf Märkten. Hilfreich sei ein Beipackzettel von zu Hause, auf dem Wirkstoff, Dosierung und Marke stehen. Fälschungen seien beispielsweise an schlecht gedruckten Verpackungen, ungewöhnlichem Geruch und Geschmack oder brüchiger Konsistenz zu erkennen.