Alte Burgen entlang des Rheins
Am 15. Oktober entdecken Sie historische Gemäuer am Mittelrhein. Auf dem Programm stehen die Marksburg, Pfalzgrafenstein und Rheinstein.
Koblenz. Rund um das Rheintal ranken sich viele Geschichten und Sagen. So soll hier einst eine Blondine auf einem Felsen, der heute den Namen Loreley trägt, mit dem Kämmen ihres güldenen Haares Schiffer vom rechten Kurs abgebracht haben. Vor hunderten von Jahren kämpften Pfaffen, Adlige und ihre Abgesandten um Herrschaftssitze und Einfluss. Raubritter brachten reisende Händler am Rhein um ihre Waren. Übrig geblieben von dieser lang vergangenen Zeit sind Burgen und Ruinen entlang des Flusses. Das Medienbüro RheinMain bietet Ihnen am 15. Oktober eine Burgen-Tour durch das Rheintal an.
Nachdem im 16. Jahrhundert das Schießpulver die bis dahin uneinnehmbaren Festungsburgen zu nahezu unfehlbaren Zielscheiben werden ließ und viele Ruinen die Ufer säumten, verschwand das Rheintal vorübergehend aus dem Rampenlicht.
Erst die Romantiker haben im 19. Jahrhundert das Flusstal zwischen Rüdesheim und Koblenz wiederentdeckt und zahlreiche Burgen neu aufgebaut. Heute zählt der Mittelrhein mit den historischen Gemäuern zum Weltkulturerbe der Unesco.
Am 15. Oktober entdecken Sie die einzigen drei Burgen am Mittelrhein, die unzerstört blieben: Die Marksburg, die Zollburg Pfalzgrafenstein und die Romantikburg Rheinstein.
Die Marksburg ist die einzige Burg dieser Region, die im Inneren wie Äußeren noch fast original erhalten ist. Sie liegt auf einem spitzen Berg bei Braubach, nur wenige Kilometer südlich von Koblenz entfernt. Ein japanischer Geschäftsmann war vor einigen Jahren von ihr so begeistert, dass er sie Stein für Stein abtragen und in seiner Heimat wieder originalgetreu aufbauen wollte. Er setzte seinen Plan nicht in die Tat um.
Sie besichtigen bei der Burgen-Tour unter anderem die alte Waffenkammer mitsamt der historischen Ausrüstung, die Folterkammer, die Freiluft-Toilette direkt am Speisesaal sowie einen Kräutergarten.
Pfalzgrafenstein ist die einzige Zollburg, die mitten im Rhein steht. Kanonen, Wehrgänge und Schießscharten sind Überbleibsel aus jener Zeit, als auf dem Rhein noch scharf geschossen wurde. Übrigens: Hier hat Blücher („Marschall Vorwärts“) seinerzeit mit Tausenden von Soldaten den Rhein überquert, um Napoleon die Stirn zu bieten.
Auf der Romantikburg Rheinstein lassen sich die rauen Sitten der Erbauer aus dem 10. Jahrhundert noch erahnen: Auf der Flussseite hängt noch der „Hungerkorb“ aus dem Wehrturm hoch über dem Rhein.
Zu Zeiten der Französischen Revolution gaben die Besitzer ihr im Inneren jedoch den Charakter eines romantischen Urlaubsdomizils für betuchte Herrschaften. Der Burgherr persönlich führt Sie durch Rheinstein: Von der Burgunder-Terrasse, einer schmucken Kirche über den Palas mit den ältesten Fenstermosaiken bis hin zu den Salons für stilvolle Empfänge.
Natürlich kommt bei der Tour durch das Rheintal auch der Fluss nicht zu kurz. Bei einer Busfahrt entlang des Rheinufers erfahren Sie vieles, was sonst nur selten erwähnt wird. Zum Beispiel, warum man Steine in den Fluss schüttet, warum ein halber Kilometer hier nur gut 50 Meter misst oder wie man trockenen Fußes über den Flussgrund gehen kann.