Den Ruhrbaronen auf der Spur

Blicken Sie hinter die Kulissen der Industriedynastien Krupp und Thyssen. Es gibt nur noch Plätze auf der Warteliste.

Essen. Ihre Namen stehen stellvertretend für Aufstieg und Ruhm der Industriemetropole Ruhrgebiet: Alfred Krupp und August Thyssen. Respektvoll nennt man sie deshalb auch die Ruhrbarone. Ihre Imperien umfassten Ländereien, Kokereien, Hochofenanlagen, Stahl-, Walz- und Gusswerke sowie vieles andere mehr. Zehntausende standen bei ihnen in Lohn und Brot. Mit dem Aufstieg der Dynastien Krupp und Thyssen entwickelten sich Region und Industrien - am Ende waren sie Initiatoren für das klassische, industrielle Ruhrgebiet.

Krupp und Thyssen waren ehrgeizige, geschickte und hartnäckige Unternehmer - über ihre private Seite ist weniger bekannt. Denn beide galten als Arbeitstiere, Thyssen zudem als Sparfuchs und Alfred Krupp soll mehr mit seiner Firma als mit seiner Frau verheiratet gewesen sein. Wenige Blicke verraten: Die private Lebenskultur beider könnte unterschiedlicher kaum ausfallen. Schon die zwei Schlösser, die einen Steinwurf voneinander entfernt an einem der schönsten Orte des Ruhrtals stehen, verraten viel über die Familien.

Die Krupps residierten in der Villa Hügel in Essen. Die Schaltzentrale von Krupp lag nicht in Sichtweite der Werksanlagen, sondern eingebettet in einen traumhaften Park mit üppigen Baumbeständen hoch über dem Baldeneysee. Das Schloss, die Villa Hügel, war der Lebensmittelpunkt mehrerer Krupp-Generationen. Ein Prachtbau mit wertvollen Interieurs von geradezu majestätischen Dimensionen. Bei einer Führung durch die Villa Hügel erfahren Sie mehr aus dem Lebens des Großindustriellen und können etwas von jener Atmosphäre spüren, in der weitreichende Entscheidungen reiften.

Von der Straße kaum zu bemerken, liegt das Schloss Landsberg der Familie Thyssen inmitten eines Waldstücks und vielen Rhododendrenbüschen. Ursprünglich war es ein privater Aufenthaltsort August Thyssens - heute würde man es wohl eher Wochenendhaus nennen, wenn es nicht die typisch Merkmale eines Schlosses trüge. Mitarbeiter - wenn überhaupt, nur leitende - wurden äußerst selten nach Kettwig beordert. Thyssen genoss hier die wenige freie Zeit, die ihm sein rasch wachsendes Unternehmen ließ.

Bei einem Spaziergang von einem Schloss zum anderen am Samstag, den 5. Juni, können WZ-Leser mit die herrliche Landschaft. Ein kompetenter Führer begleitet die Gruppe. In beiden Häusern findet eine Führung statt.

Für diesen Termin gibt es leider nur noch Plätze auf der Warteliste.

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