Spätes Tor bringt Ehrhoffs Canucks 1:0-Sieg

Vancouver (dpa) - Zwei deutsche Kufencracks auf der ganz großen Showbühne der Nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL - nach dem Auftaktspiel konnte aber nur Christian Ehrhoff lachen.

Der 28-Jährige hatte mit seinen Vancouver Canucks im ersten Stanley Cup-Endspiel gegen Dennis Seidenberg und dessen Boston Bruins das glücklichere Ende für sich. Dank eines Treffers von Raffi Torres 19 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit gewannen die Gastgeber mit 1:0.

„Wir sind alle sehr happy über den Sieg. Wir wollten bis zum Schluss alles geben und haben auch bis zum Schluss gebraucht, um ein Tor zu schießen“, sagte Ehrhoff der Nachrichtenagentur dpa. „Es war ein gutes Auswärtsspiel, wir können viel Positives aus der Partie mitnehmen, aber am Ende zählt halt nur das Ergebnis“, erklärte Seidenberg.

Neben Uwe Krupp, Olaf Kölzig und Christoph Schubert sind die beiden Nationalverteidiger bisher die einzigen deutschen NHL-Profis, die den Sprung ins Stanley Cup-Finale geschafft haben. Dennoch gab es keinen Small-Talk, kein Hallo, nicht mal Augenkontakt. „Wir haben das beide komplett ausgeblendet“, so Ehrhoff.

Der gebürtige Moerser hatte seine Schulterverletzung aus der vorangegangenen Serie gegen die San Jose Sharks auskuriert und bekam mit 26:26 Minuten sofort wieder die meiste Eiszeit bei den Canucks. Seidenberg stand sogar noch 47 Sekunden länger auf dem Eis. In einer ausgeglichenen und offensiv geführten Partie dominierten beide Abwehrreihen mit ihren deutschen Defensiv-Spezialisten sowie starken Torhütern. Gegen Vancouvers Roberto Luongo und Bostons Tim Thomas hatten die Stürmer immer wieder das Nachsehen.

Die Canucks überstanden zu Beginn des zweiten Drittels eine brenzlige 3:5-Unterzahlsituation unbeschadet und konnten anschließend kein Kapital daraus schlagen, als sie zwei Mann mehr auf dem Eis hatten. Insgesamt ließen beide Teams ihre jeweils sechs Powerplays ungenutzt. „Boston hatte sich gut auf uns eingestellt“, meinte Ehrhoff, dessen Team mit 17 Überzahltoren das beste Powerplay in den Playoffs hat.

Im zweiten Spiel am Samstagabend wollen die Canucks nachlegen. „Wäre schön, wenn wir sie mit zwei Niederlagen nach Hause schicken könnten“, so Ehrhoff. Seidenberg und seine Bruins indes werden alles daran setzen, in der „Best of Seven“-Serie zum 1:1 auszugleichen. „Damit könnten wir dann Druck auf sie aufbauen und sie müssten mindestens einmal bei uns gewinnen“, betonte der 29-Jährige.