Corona-Inzidenz steigt weiter Divi erwartet Überlastung der Intensivstationen

Berlin · Die bundesweite Corona-Inzidenz erreicht einen neuen Höchstwert von 263,7. Deshalb empfiehlt das RKI eine Reduzierung von Kontakten. Zudem warnen die Intensivmediziner vor einer Überlastung durch Covid-Patienten.

Corona-Inzidenz steigt: Mögliche Überlastung der Intensivstationen

Foto: dpa/Felix Kästle

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut deutlich angestiegen. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Morgen des 12. November unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich der Wert auf 263,7 und erreichte damit einen neuen Höchststand. Binnen 24 Stunden wurden mehr als 48.000 Neuinfektionen verzeichnet. Das RKI rief dazu auf, Großveranstaltungen abzusagen und die Kontakte zu anderen Menschen nach Möglichkeit zu reduzieren.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen an. Der bis zum Sonntag geltende Höchststand war am 22. Dezember 2020 mit 197,6 erreicht worden. Damals waren allerdings viel weniger Menschen in Deutschland geimpft. Am Montag überschritt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz dann die Schwelle von 200. Seitdem wurden täglich neue Höchstwerte registriert. Am Donnerstag hatte die Inzidenz bei 249,1 gelegen.

Den jüngsten Angaben des RKI zufolge wurden binnen 24 Stunden 48.640 Coronavirus-Neuinfektionen sowie 191 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Infektionsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 4.942.890, die Gesamtzahl der verzeichneten Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion auf 97.389.

Die Corona-Lage sei nach wie vor "sehr besorgniserregend", erklärte das RKI in seinem Wochenbericht zur Pandemie. Das Institut riet "dringend dazu, größere Veranstaltungen möglichst abzusagen oder zu meiden, aber auch alle anderen nicht notwendigen Kontakte zu reduzieren".

In Köln hatten am Donnerstag tausende Jecken die Karnevalszeit in Köln eröffnet. Beim offiziellen Sessionsauftakt auf dem Heumarkt sowie in Kneipen, der Gastronomie und Teilen der Innenstadt galt eine 2G-Regelung. Auch in Düsseldorf und Mainz wurde mit coronabedingten Einschränkungen die fünfte Jahreszeit eröffnet. Angesichts feiernder Menschenmassen trotz stetig steigender Corona-Inzidenzen wurde auch Kritik laut. So äußerte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) Zweifel an der Vernunft der Feiern.

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) warnte angesichts der steigenden Corona-Zahlen vor einer Überlastung der Intensivstationen durch Covid-Patienten. "Wenn sich diese Dynamik fortsetzt, können wir sehr bald nur noch Notfall- und Covid-Patienten behandeln. Das müssen wir dringend verhindern", sagte Divi-Präsident Gernot Marx dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Derzeit werden laut dem Divi-Register bundesweit 2828 Corona-Patienten intensivmedizinisch betreut.

(AFP)