Der Grand Prix kommt nach Düsseldorf

Düsseldorf. Nun ist es amtlich: Der Grand Prix bzw. der Eurovision Song Contest wie er offiziell heißt, kommt 2011 nach Düsseldorf.

„Das Finale des Wettbewerbs soll am 14. Mai nächsten Jahres in der dortigen Arena veranstaltet werden“, sagte ein Sprecher des Norddeutschen Rundfunks (NDR) am Dienstag. Der NDR übernimmt die Organisation des Wettbewerbs für die ARD.

Die Landeshauptstadt hat sich damit erfolgreich gegen die Konkurenten Hamburg, Berlin und Hannover durchsetzen können.

Mit ausschlaggebend war dabei die Tatsache, dass die Düsseldorfer Esprit Arena mit ihren mehr als 60.000 Sitzen zum einen mehr Platz als die Veranstaltungsorte der Mitbewerber hat - In Berlin hätte etwa nur ein Zelt auf dem ehemaligen Flughafengelände Tempelhof mit nur rund 10.000 Plätzen zur Verfügung gestanden.

Außerdem kann die Esprit-Arena einigermaßen problemlos für sechs Wochen für den Wettbewerb genutzt werden. Außer dem Finale finden dort auch zwei Halbfinals sowie diverse Proben statt.

Der Zweitbundesligist Fortuna Düsseldorf zieht daher auch für drei Spiele an den Flinger Broich ins Paul-Janes-Stadium um, das eigens dafür umgebaut und erweitert wird.

Das Finale soll am 14. Mai 2011 in der Esprit-Arena stattfinden - und vielleicht verteidigt Lena dann den Titel als Sieger des Eurovison Song Contest. Aus der Arena werden auch die beiden Halbfinals übertragen, die für Dienstag, 10. Mai, und Donnerstag, 12. Mai, angesetzt sind.

Am 29. Mai hatte Lena Meyer-Landrut den diesjährigen Song Contest in Norwegens Hauptstadt Oslo gewonnen und damit den Wettbewerb nach Deutschland geholt. Ins Rennen um den Austragungsort waren neben Düsseldorf noch Berlin, Hamburg und Hannover.

Größere Chancen wurden Hamburg als Sitz des NDR eingeräumt; Hannover warb für sich als Lenas Geburtsstadt, und die 19-Jährige selbst favorisierte die Hauptstadt und Partymetropole Berlin.

Die drei Mitbewerber Düsseldorfs hatten unterschiedliche Konzepte vorgelegt. Berlin war mit dem ehemaligen Flughafen Tempelhof als Schauplatz der beiden Halbfinale und des internationalen Song-Contest-Finales am 14. Mai angetreten. Die zwei norddeutschen Metropolen Hamburg und Hannover hatten auf ihre Messehallen gesetzt.

"Berlin, Hamburg und Hannover hatten jeweils außerordentlich phantasievolle und mit Sorgfalt ausgearbeitete Bewerbungen vorgestellt. Auch die Gespräche mit den Beteiligten in den drei Städten waren sehr konstruktiv. Alle vier Bewerberstädte waren mit großer Leidenschaft dabei und wollten den ESC unbedingt in ihren Locations haben", so Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung. vobu

Peter Boudgoust, ARD-Vorsitzender: "Der Vorschlag Düsseldorf hat die Intendantinnen und Intendanten in jeder Hinsicht überzeugt. Sowohl die optimalen Produktionsbedingungen als auch die niedrigeren Kosten haben den Ausschlag gegeben. Die ARD steht geschlossen hinter dieser Entscheidung - das unterstreicht das einstimmige Votum in unserer Schaltkonferenz am Dienstag für die Arena in Düsseldorf."

NDR Intendant Lutz Marmor: "Düsseldorf twelve points - die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt bietet für den ESC insgesamt die besten Bedingungen. Natürlich hätte ich es als NDR-Intendant gern gesehen, wenn der ESC nach Norddeutschland gekommen wäre, nachdem der NDR diesen Wettbewerb nach 28 Jahren wieder nach Deutschland geholt hat.

Der NDR hat aber in diesem Fall als Treuhänder der ARD und der Fans des ESC in ganz Deutschland im Sinne eines verantwortungsvollen Umgangs mit Gebührengeldern Düsseldorf empfohlen. Ich gratuliere Düsseldorf herzlich zum Sieg.

Genauso herzlich danke ich den drei weiteren Städten, die mit attraktiven Konzepten und großem Engagement ins Rennen gegangen sind. Ein Dankeschön gilt zudem der Deutschen Fußball-Liga und Fortuna Düsseldorf, die für den ESC einen befristeten Umzug in ein anderes Stadion möglich machen."

Monika Piel, WDR-Intendantin: "Düsseldorf mit seinem tollen Stadion und seiner großartigen Musik-Szene ist eine hervorragende Wahl für die Titelverteidigung von Lena beim Eurovision Song Contest. Lenas positive Ausstrahlung passt sehr gut zum Lebensgefühl am Rhein. Denn die Fans in der Region sind bekannt für ihre Begeisterungsfähigkeit und für ihre Fairness.

Wir haben die Chance in NRW, gute Gastgeber bei diesem völkerverbindenden musikalischen Großereignis zu sein. Der WDR hat deshalb die Initiative der Stadt, Austragungsort zu werden, in den letzten Wochen sehr gerne unterstützt. Umso mehr freue ich mich über die heutige Entscheidung."

Thomas Schreiber, ARD-Koordinator Unterhaltung: "Düsseldorf konnte vor allem mit seiner Arena und ihrem Umfeld punkten. Mehr als jeweils 24.000 Zuschauer werden bei den beiden Halbfinals und dem großen Finale, aber auch bei den Generalproben dabei sein können.

Uns war wichtig, dass wir im bevölkerungsreichsten Mitgliedsstaat der Europäischen Union den Fans aus Deutschland, aber auch den Fans aus unseren Nachbarländern die Möglichkeit geben können, den ESC live vor Ort zu erleben. Als Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr hat die Stadt ein riesiges Einzugsgebiet, das bis in die Niederlande und nach Belgien reicht.

Auch die Fernseh-Produktionsbedingungen für die drei Sendungen mit Teilnehmern aus mehr als 40 Ländern sind in Düsseldorf hervorragend. Die Arena bietet eine ausgezeichnete Akustik. Außerdem haben wir bei den sehr kurzen Umbaupausen von ca. 35 Sekunden zwischen den einzelnen Auftritten großzügig Platz hinter der Bühne und eine optimale Deckenhöhe, um Bühnendekorationen nach oben ziehen zu können.

Auch die Journalisten werden in der unmittelbar neben der Arena gelegenen Leichtathletik-Halle optimale Arbeitsbedingungen vorfinden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit von Fernsehen, den ARD-Radios und eurovision.de. Auch bei den Entscheidungen für den Song für Lena werden die ARD-Radios wieder eine zentrale Rolle spielen!"