Mighty Mammut Movement: Mehr Menschlichkeit, weniger Habgier
Die Band möchte mit sozialkritischen Texten die Welt verändern.
Düsseldorf. Es sind kleine Schritte, in der sich die Bestätigung äußert. Kleine Schritte, die sich häufen. „Wir sind eben nicht nur eine Band, sondern wir wollen mehr, wir wollen auch etwas verändern, eine Bewegung sein“, sagt Ogur Kepenek. Kepenek ist Rapper der Hip Hop/Reggea/Ska-Formation Mighty Mammut Movement. Und stellt fest: „Das Movement funktioniert.“
Seitdem die elfköpfige Bewegung vor drei Jahren aus der Ska-Band Mammut Almut und den Hip Hoppern von Mental Movement hervorging, sind es vor allem Inhalte, die die Männer, alle so um die Anfang 20, miteinander verbinden. „Weg von Habgier hin zu mehr Menschlichkeit“, sagt Kepenek. Diese Inhalte möchte das Movement unter die Leute bringen. Kepenek meint: „Wir machen die Musik nicht nur aus Spaß oder um damit irgendwann vielleicht mal Geld zu verdienen, sondern hoffen, etwas ändern zu können.“
Die Bewegung findet Gehör, das zeigt sich in vielerlei Hinsicht: Bisher hat die Band weder ein Album veröffentlicht, noch eine große Tour gespielt, zählt aber bereits über 1300 Facebook-Fans. Die gesamte Stadt scheint außerdem mit den gelben Band-Aufklebern tapeziert zu sein — Aufkleber, die zum Großteil nicht die Band, sondern Fans geklebt haben. Und als das MMM-Konzert während des Sommerfests der Heinrich-Heine-Universität Anfang Juni spontan abgesagt werden musste, schallten laute „Mighty, Mighty“-Rufe in den Backstage-Bereich. Die Endbearbeitung für das im Herbst erscheinende Album übernimmt außerdem in Teilen der Schlagzeuger von Reggea-Größe Gentleman.
Stichwort Album: Der konkrete Veröffentlichungstermin steht zwar noch nicht fest, geplant ist aber eine Release-Show im Zakk, in dem die Band bereits im Mai vor mehr als 300 Zuschauern gespielt hat, ebenso vor kurzem in Passau.
Zum Zakk pflegen die Bandmitglieder eine besondere Verbindung. „Hier haben wir uns teilweise kennengelernt und sind miteinander ins Gespräch gekommen. Vier von uns haben hier sogar ihren Zivildienst beziehungsweise ein Jahrespraktikum abgeleistet“, erklärt Gitarrist Julian Janisch. Er selbst ist Volontär bei Musikplaner Miguel Passarge.
Auswärts-Konzerte sind mit elf Mann und Equipment natürlich ebenso eine logistische wie finanzielle und organisatorische Herausforderung und haben noch immer was von Klassenfahrt. „Die Band hat für alle direkt nach Beruf oder Studium oberste Priorität“, sagt Janisch. Geprobt wird am Gerresheimer S-Bahnhof im Atelier ihres Managers Daniel Heil. Eine Interimslösung: Nachdem der Proberaum-Bunker an der Heyestraße geschlossen hat, hat die Band hier Unterschlupf gefunden. Etwas Neues ist nicht in Sicht.
Um möglichst unabhängig zu bleiben, hat die Band alle anstehenden Aufgaben innerhalb der eigenen Reihen verteilt. Merchandise, Buchhaltung, Booking, Design, Promotion, Presse, Technik — jeder Bereich wird von einem oder mehreren Bandmitgliedern betreut. Bei Heil laufen alle Fäden zusammen, er behält den Überblick. Überblick, den zu behalten möglicherweise schon bald wesentlich aufwändiger ist — abwarten, wie groß der Schritt ist, den die Band mit der Veröffentlichung ihres Albums gehen wird. Und wohin er führt.
mightymammutmovement.wordpress.com