„Finale furioso“ rettet die Kirmes
Miserabler Start wird in den letzten Tagen ausgeglichen. Sicherheitskonzept wird gelobt.
Düsseldorf. Daran hatte nach der Halbzeit-Bilanz wohl niemand mehr geglaubt: Nach zehn Tagen Kirmes am Rhein haben die Veranstalter am Sonntag einen positiven Schlussstrich gezogen. Laut Veranstalter sind mit knapp vier Millionen Besuchern insgesamt sogar mehr gekommen als im Vorjahr (3,6 Millionen). Grund dafür war vor allem das letzte Wochenende.
„Wenn das Wetter passt, hat diese Kirmes ein enormes Potenzial“, sagt Kirmesarchitekt Thomas König. Nachdem die ersten Tage stark verregnet waren, wendete sich das Blatt von Mittwoch an. König: „Dass der Platz hier so eingerannt wird, habe ich in dieser Form noch nicht erlebt. Das war wirklich ein Finale furioso.“
Nach einem Jahr Abstinenz hat das Füchschen in diesem Jahr wieder sein Zelt auf der Kirmes aufgeschlagen. „Die Zelte wurden wegen des schlechten Wetters insgesamt gut besucht, das Füchschen aber am besten“, sagt König. Bei den anderen Neuheiten gab es vor allem in der Geisterstadt zufriedene Gesichter. Insgesamt waren überdachte Fahrgeschäfte den anderen gegenüber im Vorteil. Pech: Der Voodoo Jumper stand nach miesem Auftakt aufgrund eines Relais-Schadens Mittwoch und Donnerstag komplett still.
Nach dem Feuerwerk haben gegenläufige Besucherströme im Vorjahr für arges Gedränge und zwischenzeitlichen Stillstand gesorgt. Das neu eingeführte Einbahnstraßen-System konnte dies am vergangenen Freitag verhindern. „Das System ist so simpel wie effektiv“, sagte Markus Niesczery, Pressesprecher der Polizei. Die Masse wird in eine Richtung gelenkt, so dass Gegenläufigkeit vermieden wird.
Die Polizei war in zwei Schichten täglich mit rund 100 Einsatzkräften vor Ort, am Feuerwerks-Freitag mit 180. Dazu kamen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, der Feuerwehr und des Sicherheitsdienstes. „Die Zusammenarbeit klappt hervorragend. Wir haben die ruhigste, sicherste und friedlichste Kirmes seit langem erlebt“, sagte Niesczery. In Zahlen: 85 Platzverweise (2011: 47), neun Gewahrsamnahmen (15), 19 Körperverletzungsdelikte (10), elf Taschendiebstähle (17) und zehn vermisste Kinder.