Die Highlights der Rheinkirmes
Die Größte Kirmes am Rhein beginnt am Freitag und dauert erstmalig zehn Tage. 320 Schaustellergeschäfte mit vielen Neuheiten warten auf die Kirmesbesucher.
Düsseldorf. Die Oberkasseler Rheinwiesen, ein Ort, wo sonst friedlich Schafe grasen oder die Düsseldorfer picknicken, verwandelt sich ab Freitag wieder in eine riesige Festmeile. Zum 110. Mal veranstalten die St.Sebastianus Schützen vom 15. bis 24. Juli die Größte Kirmes am Rhein. Erstmals dauert die Kirmes zehn Tage lang — ein Tag mehr als sonst — und beginnt daher schon freitags statt wie sonst am Samstag.
Zwar fehlen in diesem Jahr die Festzelte der Hausbrauereien Uerige und Füchschen wegen der gestiegenen Sicherheitsauflagen nach der Loveparade in Duisburg, doch die Kirmesfans können immer noch auf die anderen Festzelte, wie Frankenheim, Schlüssel, Diebels, Schumacher oder Schlösser ausweichen. Zwei Zelte weniger, dafür wird dieses Jahr mehr für die Sicherheit der Besucher getan.
Rund 320 Schaustellergeschäfte — darunter 13 Hochgeschäfte — warten auf Fahrgäste. Vom Autoscooter bis zum Riesenrad ist für jeden Geschmack etwas dabei. Natürlich gibt es auf der Größten Kirmes am Rhein auch wieder echte Neuheiten.
Für Spannung sorgen die erstmals in Düsseldorf aufgebaute Fünf-Fach-Looping-Achterbahn „Olympia“ aus München und die fast 50 Meter hohe Riesenschaukel Konga als Ersatz für die angekündigte Wildwasser-Rafting-Bahn, die noch in der Fabrik in der Türkei steht, weil deutsche Tüv-Mitarbeiter zu viele Mängel feststellten.
Jede Menge Spaß verspricht „Big Bamboo“, ein Belustigungsgeschäft, das von der Fabrik direkt auf die Rheinwiesen transportiert wurde. Hier können sich die Besucher auf einem Floß übers Wasser ziehen oder über eine Hängebrücke balancieren.
Auch die Kirmes-Nostalgiker kommen wieder auf ihre Kosten. Zum Beispiel auf dem ältesten transportalen Autoscooter der Welt, den Steven Müller und seine Familie wieder flott gemacht haben: „Der stammt aus dem Jahre 1950 und ist noch eine echte Holzkonstruktion. Das ist für viele wie eine Zeitreise.“ Fünf Jahre war der Scooter stillgelegt, bevor Müller ihn entdeckte.
Einen Traum erfüllt haben sich Horst und Sissi Langenberg, 62 und 56 Jahre alt. Die beiden haben sich in Italien ein venezianisches Pferdekarussell nach Vorbildern aus dem 18. Jahrhundert bauen lassen. „Mein Vater hat vor 40 Jahren ein solches Geschäft gehabt. Jetzt, wo wir älter sind, passt das sehr gut“, meint Langenberg. Das Karussell ist der Kontrapunkt zur bis zu 100 Kilometer schnellen neuen Achterbahn: „Wir fahren garantiert mit weniger als fünf Umdrehungen pro Minute.“ Der Fahrschein kostet zwei Euro für alle.
Ein Highlight für das Auge wird das Höhenfeuerwerk mit Uferbeleuchtung am zweiten Kirmesfreitag, dem 22. Juli. Ab 22.30 Uhr zeigen die Pyrotechniker auf den Rheinwiesen wieder ein halbstündiges Feuerwerk der europäischen Spitzenklasse.