WZ-Serie: Düsseldorfer Tanzschulen Tanzschule Reichelt: Hier wird noch klassisch getanzt
Die Tanzschule Reichelt setzt auf bewährtes Programm von Walzer bis Rumba. Viele Paare kommen seit Jahren.
Düsseldorf. Judith und Leszen Basinski tanzen seit Jahren: Walzer, Jive, Rumba — die Klassiker. Zwischendrin probieren sie neue Figuren, zumindest dann, wenn sie Lust haben. Was zählt, ist nicht der Ehrgeiz oder die neuesten Trends, sondern sich gemeinsam zu bewegen, Bekannte zu treffen, die Musik zu genießen. Auf Paare wie die Basinskis setzt die Tanzschule Reichelt. Der Schwerpunkt liegt auf Tänzen, die möglichst zeitlos sind und überall passen. Discofox und Salsa gehören neben den Standard- und lateinamerikanischen Tänzen zu bleibenden Trends.
Die Kurse heißen Stufe eins bis drei und anschließend Gold, Goldstar oder Brillant. Mit den gleichnamigen Abzeichen, die man als Paar ablegen kann, haben sie außer dem steigenden Schwierigkeitsgrad aber wenig gemeinsam. „Das hat sich schon vor Jahren sehr verändert, vor allem bei Erwachsenen. Heute wollen die meisten Paare ihre Freizeit ohne Druck genießen, ganz entspannt und mit Gleichgesinnten“, sagt Uwe Gobrecht.
Gobrecht leitet die Tanzschule Reichelt und hat sein eigenes Programm an Figuren entwickelt, das er immer wieder erneuert, um den Paaren, die schon seit Jahren dabei sind, weitere Anregungen zu geben. Bei der Musik setzt er auf eine Mischung aus aufbereiteten Stücken aus den Charts und Evergreens.
Getanzt hat er selbst unter anderem bei der Tanzschule Reichelt. Seit dem Jahr 2000 leitet er nun die Düsseldorfer Einrichtung in der Sternstraße. Die Schule selbst hat eine deutlich längere Geschichte — die Anfänge liegen in den 1950ern, unter anderem als Tanzschule Kächele. Bis vor ein paar Jahren gab es noch eine große Filiale im Südpark — die später nach Hilden zog. Die beiden Filialen arbeiten zusammen, teilen sich unter anderem eine Homepage.
Gobrecht hat sein Programm in Düsseldorf auf erwachsene Paare ausgerichtet. Viele wollen zunächst ein paar Figuren lernen, um sie auf Feiern und Partys einzusetzen. So wie Insa Nagels und Maximilian Anger, die ihren zweiten Kurs besuchen. „Wir tanzen gerne. Bei der Wahl der Schule war uns unter anderem wichtig, dass wir die Kurse flexibel besuchen können“, erzählen die beiden.
Manche entwickeln auch Träume und damit einen gewissen Ehrgeiz — so wie Vladislav Taranin. Er hat es geschafft, durfte beim Karneval in Rio mittanzen. „Das Üben hier hat mir sehr geholfen“, sagt er. Mit seiner Frau Jana Taranin ist er ebenfalls schon jahrelang bei Uwe Gobrecht in der Tanzschule mit dabei. Mit Tochter Isabell steht die nächste Generation schon in den Startlöchern.
Die Basinskis und die Taranins genießen es, die Zeit miteinander zu verbringen, sich zu treffen, vor dem Kurs miteinander zu reden. Der Raum bietet die Möglichkeit dazu. Rings um die Tanzfläche laden gut gepolsterte Sofa und Lederhocker in Rot- und Brauntönen zum Verweilen und Plaudern ein. Neben dem Kursprogramm bietet Gobrecht auch immer wieder Tanzpartys an, speziell auch für die Anfänger in der Tanzschule zum Üben.
„Früher gab es große Tanzschul-Bälle mit Bands — aber dafür gibt es heute kaum noch ein Publikum“, erzählt Gobrecht. Zusammen mit anderen Düsseldorfer Tanzschulen steigt aber immerhin zum Jahresende ein großer Ball — als Höhepunkt des ganzen Tanzjahres.