Motiv, Hergang, Täter — alles liegt bis heute im Dunkeln. Die Polizei rief sogar in der TV-Sendung „Aktenzeichen XY. . . ungelöst“ Zeugen auf, sich zu melden. Ohne Erfolg. Eine Theorie: Augustine O. beobachtete eine Straftat im Parkhaus, war somit nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Doch Beweise dafür gibt es nicht.

Es war nicht die einzige Bluttat in diesem Jahr, die Aufsehen erregte: Gleich mehrere brutale Überfälle und Schlägereien machten Schlagzeilen. Besonders der Tod des Familienvaters Ömer H. (24), der Anfang November nach einem Streit von drei jungen Männern an der Kö gejagt und in eine Schaufensterscheibe geschubst wurde. Er verblutete.

Gleich zwei ähnliche Fälle hatte es im September gegeben: In der Nacht zum 28. September wurde ein 33-Jähriger am Burgplatz zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Der Mann ist mittlerweile aus dem Koma erwacht, er hat jedoch bleibende Hirnschäden erlitten — die mutmaßlichen Täter sitzen in U-Haft. Am 15. September wurde ein 16-Jähriger am Reeser Platz mit einem Messer ebenfalls lebensbedrohlich verletzt. Der Täter hatte es auf das Handy des Jugendlichen abgesehen — er wurde nicht gefasst.

Ein anderer Gewalttäter sitzt hingegen bereits auf der Anklagebank: Der schizophrene Waffennarr Frank M. (48) schoss am 31. Mai am Hauptbahnhof um sich, nahm eine 22-Jährige als Geisel und schoss ihr in den Kopf. Die Frau überlebte. Das Verfahren gegen M. läuft noch, er soll vermutlich in die Psychiatrie eingewiesen werden.

Ebenfalls angeklagt ist bereits der mutmaßliche Kopf der Düsseldorfer Al-Kaida-Zelle, Abdeladim el K. — allerdings in den USA. Er und zwei weitere Verdächtige waren Ende April in Düsseldorf und Bochum festgenommen worden. Sie sollen Terroranschläge in Deutschland geplant haben.