U-Bahnbaustelle an der Kö: Wasser in der Baugrube
Zum ersten Mal beim Bau der U-Bahn ist Wasser in eine Baugrube eingedrungen. Keine Gefahr, sagt Amtsleiterin Blome.
Düsseldorf. Als das Kölner Stadtarchiv im März 2009 zusammenkrachte, fragen sich die Düsseldorfer: Kann so etwas auch beim Bau der Wehrhahn-Linie passieren? In Köln hatte ein Wassereinbruch im Bereich der stützenden Schlitzwände den Untergrund fortgeschwemmt, das Gebäude fiel in sich zusammen.
Jetzt ist zum ersten Mal beim Bau des Hunderte-Millionen-Euro-Projektes Wehrhahn-Linie etwas Vergleichbares geschehen: In den Schacht der U-Bahnbaustelle am Nordende der Kö, in dem die Tunnelbohrmaschine Tuborine sich ab April Richtung Wehrhahn vorarbeiten soll, ist mehr Wasser eingedrungen als vorhersehbar. Zur Sicherheit wurden in der vergangenen Woche drei Vereisungsrohre im Zielschacht platziert, um die Baustelle zu sichern und trockenzuhalten.
Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, die die Arbeiten von Anfang an koordiniert, weist allerdings jeden Vergleich mit dem Kölner Unglück zurück: "Es ist überhaupt nichts Dramatisches. Beim Aushub der Baustelle wird Wasser abgepumpt. Wir haben bei Kontrollen festgestellt, dass zwischen planmäßiger und tatsächlich geförderter Wassermenge eine Differenz besteht. Deshalb haben wir vor einigen Tagen mit der Vereisung begonnen." Möglicherweise klaffe eine Fuge zwischen den bis zu 35 Meter in die Tiefe reichenden Schlitzwänden, welche die Baustelle während der Aushubarbeiten sichern sollen.
Zur Vereisung wurde am Kaufhof an der Kö ein Silo aufgebaut, aus dem flüssiger Stickstoff (auf bis zu 196 Grad minus abgekühlt) durch Rohre in den Untergrund geleitet wird. So wird ein Eispanzer erzeugt, der die undichte Stelle abdichten soll. Eine Gefahr für den Kaufhof besteht laut Andrea Blome nicht: "Mit Standsicherheit hat die ganze Geschichte nichts zu tun. Die Baugrube ist jetzt trocken."
Mehrkosten müssten die Baufirmen tragen, das betreffe die Stadt nicht.