Rosenmontag: Beim Kölner Zoch gab es gleich zweimal Prinz Poldi

Karneval: Eine Million Menschen feiert friedlich und ausgelassen am Zugweg. Im Rathaus begeistert der Besuch aus Peking.

Köln. Gleich zweimal war FC-Star Lukas Podolski im Rosenmontagszug vertreten — einmal als Persiflage-Wagen, auf dem Geißbock Hennes Prinz Poldi anfleht, in Köln zu bleiben. Zum anderen fuhr Podolski höchstpersönlich bei der Ehrengarde in Uniform im Zoch mit und versorgte die Jecken mit Kamelle und Strüßjer.

An der Strecke durch die Innenstadt erlebten etwa eine Million Menschen den Kölner Rosenmontagszug und das bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein: Zu sehen gab es den in letzter Minute umgebauten Wulff-Wagen, bei dem der der deutsche Michel den früheren Bundespräsident aus dem ihm zu groß gewordenen Anzug zieht.

Auf einem anderen Wagen führte Kanzlerin Angela Merkel FDP-Chef Philipp Rösler als Hündchen an der Leine — das Motiv wurde lange vor der Gauck-Kür ersonnen. Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad spaltet die UNO mit seiner Atombombe und US-Präsident Barack Obama muss um seine Wiederwahl bangen.

Auf Wagen im Zoch feierten unter anderem NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD), Sternekoch Johann Lafer, Fußball-Experte Reiner Calmund, FC-Torwart Michael Rensing und der frühere Schwimmstar Franziska van Almsick mit. Der Zoch durch die Domstadt unter dem Motto „Jedem Jeck sing Pappnas“ war knapp sieben Kilometer lang, mehr als 12 000 Menschen gingen oder fuhren mit. Sie warfen nach Angaben des Festkomitees 300 Tonnen Süßigkeiten unters Volk.

Gefeiert wurde der Zoch auch im Rathaus bei Empfang von OB Jürgen Roters. Besonderer Höhepunkt war der Besucher einer Delegation aus Peking, die sich farbenprächtig unters närrische Volk mischte. Dabei warvor allem der OB ein beliebtes Motiv für die ambitionierten Hobbyfotografen aus Fernost. Zu Gast war im Rathaus auch die Steuben-Parade-Queen, Denise Manokian, aus New York. Ebenfalls vom Big Apple kommt Walter Kahn, der als gebürtiger Kölner vor den Nazis in die USA fliehen musste. Inzwischen kommt der New Yorker jedes Jahr wieder in seine Heimatstadt zurück.