Serie "Sommer im Regen" Romantik braucht kein schönes Wetter
Paare können auch bei Sommerregen ihre Liebe frisch halten: Zelten in der Wohnung, erste Dates — Paartherapeutin Christiane Salamon gibt Tipps.
Remscheid. Der romantischste Ausflug im Sommer kann ins Wasser fallen, wenn das Wetter nicht mitspielt. Mit Dauerregen leidet die Laune und die meisten Paare verbringen die gemeinsame Zeit dann wo? Zuhause vor dem Fernseher. Dabei muss Romantik nicht unter schlechtem Wetter leiden. Und es muss bei Regen auch nicht immer das Kino sein.
Christiane Salamon kennt sich aus, wenn es um Romantik geht. Die Remscheider Paartherapeutin berät in ihrer eigenen Praxis 180 Grad in Remscheid Pärchen, die ihre Liebe frisch halten wollen und rät dabei oft zu gemeinsamen Unternehmungen. „Am Anfang, wenn man frisch verliebt ist, gibt man sich viel Mühe, mit dem Partner etwas zu unternehmen, zu erleben. Später schleicht sich dann immer mehr die Routine ein, es fehlt an Inspiration. Man bleibt zuhause oder geht immer wieder in dasselbe Restaurant.
Christiane Salamon ist Paartherapeutin. Foto: Foto: Lara Hunt
Aus meiner Arbeit weiß ich: Routine ist ein Lust- und Liebeskiller.“ Viele Paare kommen zu Salamon, wenn es schon zu spät ist, die Beziehung zu lange gelitten hat. Die Paartherapeutin rät deshalb, schon früh etwas zu tun, um die Liebe frisch zu halten. Also, liebe Pärchen, ob frisch verliebt oder seit Ewigkeiten eine Einheit: Runter vom Sofa! Hier kommen Tipps, die der Liebe und Romantik dienen, für jeden Geldbeutel erschwinglich sind und auch bei Regenwetter durchführbar sind.
Camping bei Regen? Klingt komisch, ist laut Salamon aber kein Problem. Schließlich gilt es, die Routine zu durchbrechen. Was eignet sich da besser als ein Kurzurlaub?
Sie haben keine Zeit? Für diesen Kurzurlaub reicht sie garantiert. Christiane Salamon empfiehlt ein Camping im eigenen Garten. Und wenn kein eigener Garten da ist, dann eben in der Wohnung. „Ich habe das auch schon Klienten empfohlen — und die waren begeistert“, sagt die Therapeutin.
Wichtig sei, die Idee des Campings, egal ob auf dem eigenen Rasen oder dem Wohnzimmerteppich, auch durchzuziehen. Das heißt: Das Paar sollte tatsächlich ein Zelt aufbauen und sich um ein standesgemäßes Picknick kümmern. Mit Erdbeeren, Sekt — „Oder was man sonst gerne zum Picknicken hätte“, erklärt Salamon. Das Picknick sollte dann eben nicht am Tisch gegessen werden, auch wenn er da ist, sondern auf der Picknickdecke.“ Und die Nacht? Die wird im Zelt verbracht.
Salamon verspricht, dass dieses Erlebnis Pärchen wirklich aus der Routine herauszieht. Und das, ohne die eigenen vier Wände zu verlassen.
Aber auch für diejenigen, die raus wollen, hat sie eine Alternative: In Bonn gibt es einen Indoor-Campingplatz, in dem in Wohnwagen, Bullys und Zelten übernachtet werden kann.
Dieser Ort eignet sich wirklich nur für die Paare, die gute Freunde haben. „Die Idee ist, eine Nacht lang die Wohnung mit einem befreundeten Paar zu tauschen“, erklärt Salamon. Da gehöre, gibt sie zu, schon Vertrauen dazu. Sind die aber einverstanden, steht dem Ausbruch aus der Routine nichts mehr im Weg.
„Ich empfehle — wenn sich die Paare damit wohlfühlen —, dass man daraus eine Art Rollenspiel und ein erstes Date macht“, sagt die Paartherapeutin. Wie? Einer wartet in der Wohnung des befreundeten Paars, der andere kommt vorbei, klopft an und bringt, wie es sich gehört, Blumen oder ähnliches mit. „Man tut so, als ob man sich wirklich zum ersten Mal sieht und sonst nicht kennt und verbringt einen schönen Abend miteinander. Und, wenn man will, auch eine schöne Nacht“, sagt Salamon.
Freunde sind nicht nur dazu gut, die Wohnung zu verleihen. „Gute Freunde sehen manchmal mehr als man selbst, was in einer Beziehung schief läuft“, ist Salamon sich sicher. Sie rät deshalb dazu, die Hilfe von außen zu nutzen, auch, um mal etwas Neues zu erleben. Auch, wenn es um gemeinsame Erlebnisse geht — Regen hin oder her. Ihr Tipp: Freunden ein Budget nennen und sie den Abend planen lassen. „Dann sollte das Paar nur wissen, ob es eher etwas schickes oder legeres anziehen soll — und dann geht es los“, sagt Salamon. Sich gemeinsam auf etwas einzulassen, wovon man nicht mal wisse, was es ist, sei eine tolle Erfahrung, die Pfeffer in die Beziehung bringe.
Gibt es etwas, dass Sie beide überhaupt nicht können? Squash spielen? Singen? Tanzen? Salamon rät: Machen Sie genau das. Zusammen. „Etwas Peinliches zu machen kann wirklich Spaß machen, weil man über sich selber lachen kann“, sagt sie. Aber Achtung: Spaß macht das nur, wenn wirklich beide schlecht darin sind. Glänzt einer, während der andere gar nichts hinbekommt, kann das der Beziehung auch schaden.