Bergische Marktführer (36): Erfolg mit wehenden Fahnen
Ob für Olympische Spiele oder Fußballturniere: Bis zu 10.000 Fahnen, Flaggen und Wimpel täglich stellt das Langerfelder Unternehmen her.
Langerfeld. Internationale Sportereignisse freuen nicht nur Fans und Teams, sondern immer auch ein Wuppertaler Unternehmen, dessen Produkte für Jubel und Begeisterung stehen: Fahnen Herold zeigt buchstäblich Flagge und verkauft Fahnen, Fähnchen und Wimpel rund um den Erdball. „Je nach Anlass und Größe werden bei uns täglich bis zu 10.000 Exemplare produziert“, sagt Geschäftsführer Kai Frauenhoff.
Bei Olympischen Spielen oder internationalen Fußballturnieren sind Nationalfahnen natürlich der absolute Renner. Im Zuge solcher sportlichen Großveranstaltungen steige der Absatz von Artikeln mit Länderkennzeichnung um etwa 20 Prozent, hat Frauenhoff festgestellt.
Doch das Angebot des Marktführers aus dem Wuppertaler Stadtteil Langerfeld erstreckt sich bei weitem nicht nur auf Flaggen aller Art: Fahnen Herold produziert unter anderem für den Gerüst- und Messebau, erstellt Werbeflächen und Spannbänder, setzt Konzepte für Innendekorationen um und stellt Planen her, wie sie beispielsweise bei Umbauten und Renovierungen von Gebäuden verwendet werden. Schon das eingerüstete Elberfelder Verwaltungshaus wurde anlässlich von Außenarbeiten von Fahnen Herold „eingekleidet“, und die Großbaustelle im Zentrum ziert seit kurzem eine fast 360 Quadratmeter große Plane mit dem künftigen Aussehen des Döppersbergs.
Auch Werbebanner und Flaggen in Gewerbeparks, an Baumärkten, Tankstellen oder Möbel- und Autohäusern kommen (fast) immer aus Wuppertal-Langerfeld. Seinen Anfang nahm das mittlerweile in dritter Generation geführte Familienunternehmen im Jahr 1947, als sich die Gründer Edith und Wilhelm Frauenhoff mit dem Herold als Firmenzeichen zunächst der Produktion von Stopfpilzen, Bauklötzen und Spielzeug widmeten.
In der eigenen Bandweberei wurden Fahrradwimpel, Schürzen und Bänder hergestellt, am Standort Spitzenstraße erfolgte der Aufbau der Siebdruckerei. Gedruckte und gewebte Wappen erweiterten das Sortiment, später, ab Mitte der 1950er Jahre, kamen Souvenirwimpel, Webabzeichen und Stickdruckschürzen hinzu. Die ersten bedruckten Fahnen entstanden vor mehr als 40 Jahren und waren ein so großer Erfolg, dass man 1972 beschloss, sich auf die Fahnenproduktion zu spezialisieren.
Der analoge Siebdruck wurde seit 2003 mehr und mehr um moderne Digitaldruck- Kapazitäten ergänzt, „und jedes Jahr kommen neue Maschinen hinzu“, sagt Geschäftsführer Frauenhoff. „Heute fertigen unsere rund 140 Mitarbeiter jährlich etwa 5,5 Millionen Quadratmeter bedruckten Stoff.“ Dabei handele es sich zunehmend um extrem hoch aufgelöste und fotorealistische Drucke auf Textil und Vinyl: „Sie faszinieren und begeistern sowohl uns selbst als auch täglich neu unsere Kunden.“ Und die bleiben den Wuppertalern seit Jahrzehnten treu.
Vielleicht auch deshalb, weil Fahnen Herold so beständig und verlässlich im Wuppertaler Osten investiert und expandiert: Drei Mal zog man um, blieb aber stets im Stadtteil Langerfeld, wie der Geschäftsführer betont. „Wir fertigen ausschließlich hier am Standort.“ Der befindet sich sei 1985 In der Fleute und umfasst mehr als 20.000 Quadratmeter Produktionsund Lagerflächen, die beständig ausgebaut und modernisiert werden. Doch vor dem Firmenkomplex wirbt nach wie vor der unverwechselbare Herold für das Unternehmen — natürlich mit wehenden Fahnen.